jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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268 Baruch Kanael<br />
Kelch für die Omergabe (Exodus 16, 39) gebraucht wurde, und daß der Wert<br />
des Omers einen halben Schekel betrug; aus diesem Grunde erscheine gerade<br />
dieser Kelch auf den Halbschekelmünzen. Während des Aufstandes konnte man,<br />
falls jemand der Teuerung wegen den Omer nicht in natura darbringen konnte,<br />
statt desselben einen halben Schekel dem Tempel darbringen. Außerdem mußte<br />
jedoch zusätzlich auch die Halbschekelsteuer an den Tempel gezahlt werden.<br />
K. verwirft die Ansicht Kindlers: die Zahlung eines halben Schekels anstelle der<br />
Omergabe sei durch die Quellen nicht bezeugt. Falls der Kelch ein Aufbewahrungsgerät<br />
für Getreide im Maß von einem Omer war, so bliebe zu erklären,<br />
weshalb dieser auch auf Münzen von einem ganzen Schekel erscheint. Da dieser<br />
Kelch auch auf der Darstellung des Schaubrottisches auf dem Titusbogen erscheint,<br />
ist er als die M en aqijah (wahrscheinlich Trankopferschale) — B. K.)<br />
von Exodus 25, 29 (LXX: rticraog, Josephus: cLcan) anzusehen; nach Josephus<br />
waren die beiden cpteilaL mit Weihrauch gefüllt. Nach rabbinischen Quellen wird<br />
dieser Kelch für Libationen von Wein benutzt.<br />
290) E.W. Klimowski, The Amphorai on the Coins of the Jewish<br />
war. INJ 2, 3-4, 1964, S. 8-10.<br />
K. folgt der Ansicht, daß die Amphore auf Münzen des Ersten Aufstandes<br />
(Hill, S. 272, 1) und auch der Krug auf Denaren des Zweiten Aufstandes (Hill,<br />
S. 288, 2 f.), während der Zeremonie der Wasserlibation benutzt wurden. Dabei<br />
sind der goldene bzw. die beiden silbernen Krüge mit schmalem Ausguß gedacht,<br />
wie sie bei dieser Zeremonie verwendet wurden (Mischnah Sukah 4,<br />
9-10). Das goldene Gefäß ist mit der Sonne in Verbindung zu bringen, während<br />
das silberne dem Mond zugeordnet werden kann.<br />
291) E. W. Klimowsky, Sonnenschirm und Baldachin. Zwei Sinnbilder<br />
der irdischen und himmlischen Würde, insbesondere auf antiken<br />
Münzen. SchwMBll 55, 1964, S.121-134.<br />
Auf den Standardmünzen des Agrippa I. (Hill. S. 236, 1f.) ist ein Sonnenschirm<br />
dargestellt. Dieser ist im Orient immer ein Wahrzeichen königlicher Würde —<br />
in Provinzen auch des Statthalters eines Königs.<br />
292) G. Macdonald, Coin Types, their Origin and Development<br />
(The Rhind Lectures for 1904). Glasgow 1905.<br />
Auf S. 146-147 bemerkt M., daß die Juden sich vor jedem Verdacht von<br />
Götzendienst vorsehen mußten. Aus diesem Grunde nahmen sie Abstand von<br />
jeder Darstellung, die dem zweiten Gebot widersprechen konnte. Die Symbole<br />
auf den Münzen seien deshalb nur von vager Bedeutung.<br />
293) Y. Meshor er, Maritime Symbols on Ancient Jewish Coins. INJ<br />
2, 1964, S. 8-10.<br />
Allgemeine Übersicht, mit von M. angefertigten Nachzeichnungen der Münzen.<br />
Sowohl Jannaeus und seine Nachfolger bis auf die Eroberung Judaeas durch<br />
Pompeius, und auch Herodes und einige seiner Nachkommen, beherrschten die<br />
Küste. Aus diesem Grunde erscheinen Symbole der Schiffahrt auf ihren Münzen.<br />
294) E. Rog er s, The Type of the Jewish Skekels. NC 1911, S.1-5.<br />
R. vertritt die Auffassung, daß die Schekel von Simon Maccabaeus geprägt<br />
wurden. Er schlägt vor, den Becher mit dem in Sirach 50, 9 erwähnten Becher<br />
gleichzusetzen: „wie ein goldenes Gefäß ganz in getriebener Arbeit, das besetzt<br />
ist mit Edelsteinen" (gemeint ist der Hohepriester Simeon). Die Pflanze<br />
auf der Rs. wird als Lilie gedeutet.