Untitled - Adatbank

Der Fähnrich hatte nirgends Mäntel- und Deckenverkäufer
wahrgenommen, obwohl er sich im Lager
bereits ganz gut auskannte.
Der Hauptmann führte ihn zu einer Baracke, sie
traten ein, und der Offizier fragte einen Infanteristen:
„Mäntel? Decken?“
Hundert Man rannten im Bruchteil einer Minute
zu ihren Plätzen, brachten ihre Mäntel, ihre Decken.
Die Offiziere wählten zwei Mäntel und Decken, und
der Hauptmann begann für beide zu feilschen, Zehn
Kronen pro Stück — je ein Mantel, eine Decke.
Der Fähnrich drückte den Schatz fest an sich,
schon jetzt freute er sich darauf, daß ihm nachts nicht
mehr wie bisher Schokolade und Rasierapparat als
Kopfkissen dienen sollten. Auch Frost hat er nicht
zu fürchten.
„Wie kommt es, Herr Hauptmann, daß die Mannschaften
zwei Mäntel haben?“
„Wieso denn zwei?“
„Da sie doch einen verkaufen?!“
„Sie haben bloß einen im Besitz. Wer einen hat,
verkauft ihn... es sollen dann vom Roten Kreuz in
Pensa oder schon in Moskau andere Mäntel ausgeteilt
werden...“
„Und was machen sie bis dahin?“
„Was sie machen? Was du und ich gemacht haben,
solange wir weder Mantel noch Decke hatten.“
Nun freilich. Die Decke zitterte doch etwas unter
seinem Arm. Mit der Kraft des Kapitals hat er einem
Mann die Decke abgenommen. „Brauchen Sie
denn das Geld gar so sehr?“
„Und ob! Was hast du denn zu Mittag gegessen?“
„Schokolade. Seit ich gefangen bin, esse ich nur
Schokolade. Mir ist es kaum aufgefallen...“
„Na, siehst du. Aber meinst du, jeder hat Schokolade
bei sich? Na, gib mir auch ein Bröckerl...“
Worauf der Fähnrich aus dem Brotsack die letzte
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