Untitled - Adatbank

nicht zum Bewußtsein. Die Infanteristen gingen
gottergeben voran. Er brauchte seinen Revolver nicht.
Sonderbar genug, daß er den Revolver heute zum
erstenmal hatte ziehen müssen. Vor dem Feinde
nicht. Zischend schlug wieder ein Geschoß in den
Sumpf, und unsichtbare Kräfte wühlten den Schlamm
empor. Schnaufend, keuchend rannten die Soldaten
ohne Halt nach vorn. Eilten über den Knüppeldamm.
Auf dem Hügelhang sah der Kadett etwas metallisch
blinken. Ein paar Schritte entfernt. Voller Freude
erkannte er ausgeschossene Granathülsen. Eine davon
wollte er unbedingt als Andenken mitnehmen.
Er lief auf sie zu, wollte deshalb die Infanteristen
nicht haltmachen lassen — lief auf die Hülsen zu,
wie ein Junge einem Schmetterling nachläuft. Sorglos,
leichten Herzens griff er nach der Kapsel. Dabei
verbrannte er sich die Hand. Die Hülse war noch
heiß. Eine andere war schon kalt. Er hob sie auf und
rannte zu seiner Mannschaft.
Sie war nicht mehr zu sehn. Wo mögen Seine Leute
sein? Sie kauerten in einer frischen Erdhöhlung, die
eben von einer explodierende Granate ausgehoben
worden war. „Was gibt es denn?“ Seine Leute ergriffen
ihn bei der Hand, zogen ihn an den Füßen
zu sich hinab. „Was soll das?“ Die Soldaten wiesen
aufgeregt nach der Wegbiegung hin.
Dort standen Männer in langen Mänteln. Dreißig
ungefähr. Sie hatten sonderbare Mützen auf. Sie
waren kaum fünfzig Schritte entfernt. Winkten,
schienen ihnen etwas zuzurufen, ihnen etwas zuzuwinken.
Was sie wollten, war nicht zu verstehen...
Was sind das für Leute? Welche Waffengattung ist
das? Der Kadett hat sie nie gesehen bis jetzt. Sind
es vielleicht Russen? Weshalb hat man ihnen dann
die Gewehre nicht fortgenommen?... Zwei Männer
traten aus der Gruppe hervor und kamen auf die
Österreicher zu. Einer von seinen Soldaten nahm
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