Untitled - Adatbank

altgedienten Soldaten... ein Glückspilz übrigens;
gleich in den ersten Tagen hatte er einen Tausendguldenschuß
in die Hand bekommen, jetzt durfte er
daheimbleiben bis Kriegsende. Es hieß doch: Wer
einmal seine Pflicht erfüllt hat, der bleibt geschont...
Er verrichtete in einem Monturmagazin Dienst, tat
sich groß in seiner Uniform. Genoß Ehre und
schleppte seinen klirrenden Säbel hinter sich her in
Großpest.
„Hör einmal! Man hat mich heute tauglich erklärt...
ich möchte einige Informationen... vom
Soldatenleben, wenn du so freundlich wärst...“
„Sehr gern, mein Lieber. Nun, man braucht sich
nicht zu fürchten. Hauptsache, daß du gutes, warmes,
dauerhaftes Schuhwerk mitnimmst, eigenes, nicht
ärarisches. Ferner sollst du immer Schokolade bei dir
tragen. Alles schmeiß fort, wenn‘s sein muß, nur auf
deine Schokolade mußt du achtgeben...“
„Denke nur, ich bin noch nie Soldat gewesen...
weiß nicht, wie‘s da zugeht... Kommt man so einfach
an die Front hinaus und wird gleich in die Feuerlinie
gestellt?... Habe noch nie eine Soldatenflinte
in der Hand gehabt...“
„Keine Spur ... Zuerst wirst du abgerichtet.
„Bis ich es erlernt habe?“
„Bis du es erlernt hast, jawohl. Doch mußt du
keine unnötige Angst haben, denn in Kriegszeiten,
und besonders wenn du eine gute Auffassung hast,
bist du in sechs Wochen hinreichend ausgebildet...
Du hast übrigens auch das Einjährigfreiwilligenrecht,
nicht wahr?“
„Gewiß. Und was bedeutet das?“
„Du kannst Offizier werden, gehst in die Offiziersschule.
An der Front wirst du dann zum Offizier ernannt,
wenn du nämlich die nötigen Schulkenntnisse
hast.“
„Und gibt es eine Prüfung?“
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