Untitled - Adatbank

tausend mögen es sein. Sie näherten sich unter
rhythmischen Gesang der Stelle, woher man sie eben
noch beschossen hat.
Als sie beim Feind angekommen sind, löst sich der
Priester von ihrer Spitze, bewaffnete Soldaten umringen
die Aufrührer, Peitschen knallen ihnen auf
die Gesichter, Säbel zerfetzen ihnen das bloße Fleisch.
Den Meuterern wird der Schädel gespalten. Geheul
erfüllt das ganze Feld. Die Jungen verröcheln ihre
letzten Schreie.
Die Fahnen waren zwar echte Kirchenfahnen gewesen,
der Priester aber ein pfiffiger Stabsfeldwebel
mit falschem Bart, die Fahnenträger zwei Hauptleute.
Zweitausend junge Burschen werden in ein Gefängnis
mit Peitschenhieben zusammengetrieben.
Das Gefängnis war früher ein Kaffeehaus.
Wer sich widersetzt, ist des Todes. Und wer sich
nicht widersetzt? Schüsse und das Klirren der Säbel,
die ihre Arbeit verrichten, unbeschreibliches Getöse
dringt durch die Fenster.
In den Graben bei der Umzäunung werden Leichen
geworfen. Man kann mit der Beerdigung nicht beginnen,
da sich die Zahl der Deliquenten noch vermehren
wird. Das Standgericht tagt. Die Kriegsgefangenen
sehen alles. Mögen sie nur alles sehen. Es soll
ihnen eine „Lehre“ sein. Paarweise, zu dreien und zu
vieren führt man die Meuterer auf die Wiese hinaus.
Wer zum Tode verurteilt ist, trägt weiße Unterkleider.
Man kann ihn leicht erkennen. Jeder Meuterer
wird nach einigen Schritten von rückwärts erschossen.
Man muß aber beim Schießen sehr achtgeben,
denn auf der Wiese fahren Karren umher und sammeln
die Leichen. Da heißt es aufpassen, damit man
nicht „Unschuldige“ trifft. Der Graben füllt sich. Den
ganzen Tag hört man das Geheul, das Gewehrgeknatter.
Es wird Mittag und Nachmittag, und immer
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