Untitled - Adatbank

angerechnet werden, daß sie im Lager sich den revolutionären
Elementen ferngehalten hätten. Sie haben
die Disziplin bewahrt. Man hat sogar eine Zelle
eingerichtet, in der straffällige Offiziere auf das Urteil
des eigenen Kommandanten eingesperrt werden
können, und nennt diese „Autonomie“ einen Fortschritt.
Der russische Kommandant hat seinen Soldaten
die gefangenen Offiziere als Muster hingestellt.
Die Gefangenen geht es nichts an, was die Russen
tun. Um die Dinge in der Heimat kann man sich nicht
kümmern, denn seit dem Ausbruch der Revolution
kommen überhaupt keine Postkarten mehr an. Die
russischen Zeitungen bringen über die Kriegsereignisse
der Militärmächte nur sehr spärliche Nachrichten.
Man muß das Ende abwarten.
Es wurde ein sehr schönes Sportfest vorbereitet,
das auch Scherznummern enthielt: Sacklaufen, Fladenessen,
Topfzerbrechen, Old-Boy-Wettrennen, Veteranenlauf,
an dem nur Offiziere über fünfzig Jahre
teilnahmen. Die hervorragendste Nummer sollte das
Fußballmatch bilden. Bei dieser Gelegenheit warfen
manche den Vorschlag auf, daß zwei ausgezeichnete
Budapester Spieler teilnehmen sollten. Nur eine
Schwierigkeit war dabei — sie gehörten dem Mannschaftsstande
an. Der eine war der Trainer der Mannschaften,
ein sehr intelligenter Mensch, aber beide
waren Offiziersburschen — wie sollte diese Schwierigkeit
überbrückt werden? Das Komitee sprach bei
dem neuen Major vor und schilderte die Sachlage.
Er antwortete, auch ihm liege das Gelingen der Veranstaltung
am Herzen, und er werde versuchen, eine
Lösung zu finden. Die Frage wurde zur allgemeinen
Zufriedenheit in der Weise gelöst, daß zu Beginn des
Spieles sich die beiden Leute bei dem Major zum
Rapport meldeten und um die Erlaubnis ansuchten,
mit den Herren Offizieren spielen zu dürfen. Der
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