Untitled - Adatbank

Vaters. Im Kaukasus. Was kommt, kommt. Möglich,
daß er einem Bäcker die Augen auszustechen hat,
einem Kantor die Kehle durchsäbelt, einem Lehrer
die Herzwände durchschneidet.
Jetzt aber weinten sie, küßten einander, blickten
einer den andern an mit unbeschreiblicher Wehmut.
Es war eine Liebe, wert, daß man für sie leidet...
Er nahm seinen kleinen Jungen auf den Schoß, vermochte
ihm nichts zu sagen, beide wiegten ihn auf
den Armen, und ihre Häupter neigten sich einander
zu. „Morgen fahrt ihr heim“, sagte er, und sein Herz
war sehr beklommen.
Am andern Tage machte sich die Frau mit dem
Jungen auf, und sie sprachen kein Wort darüber, was
und wie er werden sollte. Der Zug setzte sich in Bewegung,
und als er losfuhr, war es ihm, als durchbohre
die Kolbenstange der Lokomotive sein Herz.
Die Frau sank am Fenster zusammen, der kleine
Junge aber winkte seinem Vater noch lange zu, der
armen verlassenen Seele von einem Vater.
So kommt es, daß man ins Feld zieht. Tumult, Krawall,
Abschied. Der Zug voller Blumen und Militärmusik
mit Pauken und Trompeten. Die Drückeberger
des ganzen Regimentes waren zur Stelle, und ob
man wollte oder nicht, man mußte in ihren Augen
etwas Schadenfreude lesen. Als dächten sie bei sich:
„Was für gehaute Kerle sind wir doch! Im übrigen
aber taten sie, als hielten sie die Kameraden im
Marschbataillon ausnahmslos für große Helden, und
sie versprachen ihnen alles mögliche. Auch wenn
man gar nicht darum bat. „Schreib nur, wenn du etwas
brauchst...“ Auch verteilten sie Zwieback. (Für
den Kommandanten des Bataillons hatten sie eine
Überraschung, sie hatten ihm ein Paar Breeches aus
besonders feinem Stoff eingepackt.)
Es war eine große Freude für ihn, dieses Gesindel
verlassen zu dürfen, es war mehr, sogar mehr als
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