Untitled - Adatbank

zum Billard und sagte: „Bitte, wir können jetzt weiterspielen.“
Jetzt legte denn auch eine Dame am Nebentisch
eine Zeitung vor sich hin und erhob ihre Stimme:
„Und dann, wie ich eben gesagt habe, Tante Irma
hat schon wieder angefangen zu nörgeln und zu
meckern... sie hat keine Tochter, hat sie gesagt, ein
undankbares Geschöpf ... und warum?“
Es schrillt durch das Kaffeehaus: „Einen Kaffee
verkehrt! Einen Braunen mit Schlag! Tisch Mitte
Zwei. Besonders viel Zucker!“
Der Cafetier nahm sein Augenglas in die Hand
und trat zu dem kleinen Springbrunnen. Hier ermahnte
er ein kleines Mädchen mit unterdrückter
Wut in der Stimme: „Mein Herzerl, laß die Goldfischchen
in Ruhe, bitte! Die sollen noch andere
brave kleine Kinder erfreuen, nicht?“
Er hätte sich hinstellen mögen, um allen zu erklären,
um alle aus ihrer Lethargie zu bringen: „Nein,
so etwas kommt nicht alle Tage vor. Bitte, dieser
Tag, die Ermordung des Thronfolgers, Kaiserlicher
Hoheit Franz Ferdinand, in Serajewo, das kommt in
die Weltgeschichte, wird in den Schulen unterrichtet
werden. Man wird in diesem Fach geprüft, wer es
nicht weiß, wer das Datum vergessen hat, fällt bei
der Reifeprüfung durch.“
„D a s heißt bei Ihnen lauwarm, Ober? Ich verbrenne
mir ja den Mund! Sie, Herr Sowieso, Herr
Cafetier, ja Sie meine ich, haben Sie die große
Freundlichkeit, sich einmal eine Sekunde hierherzubemühen.
Ich will Sie nur in aller Ruhe fragen: was
heißt denn bei Ihnen siedendheiß, wenn das bei Ihnen
lauwarm sein soll, ja?!“ Sofort war der Kaffeehausbesitzer
von seinem geliebten Springbrunnen
zu dem nervösen Gast hingeeilt, ihn zu beruhigen,
etwas kalte Milch zu holen, sich bei ihm damit zu
entschuldigen, daß der „Ober von heut“ nur ein
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