Untitled - Adatbank

Herr Kun lächelte überlegen, beleidigend, denn er
wußte, was er sagte. „Bitte, ich bin beim Stab,
und...“
„Lassen wir das.“ Der Kadettaspirant sah sich um,
seine Leute kamen heran, unsicher schwankten sie,
waren gebrochen von Müdigkeit. „Zündet euch die
Pfeifen an. Wer will, kann sich seine Pfeife anzünden...“
Herr Kun unterbrach ihn schadenfroh: „Ich würde
das lieber sein lassen, denn der Herr Oberleutnant
erwartet euch schon vor seinem Unterstand, man
kann ihn dort sehen...“
Verdrießlich rief er seinen Leuten zu: „Also laßt
jetzt das Rauchen, wir sind ja gleich an Ort und
Stelle...“ Sie schwenkten ein, eine große Tafel wies
den Weg. Eine schwarze Hand war hingezeichnet:
„Nach Goldbachfalva.“
„Das Dorf da hat einen schönen ungarischen
Namen, Donnerwetter noch einmal.“ Der Herr Oberleutnant
hatte eine weiße Mütze, eine weiße Husarenmütze
aus Lammfell, eine exotische Frontequipierung.
Sie widersprach auch stark dem Reglement.
Bot dem Feind einen auffallenden Zielpunkt. Wie
kann man so etwas aufsetzen? Das Einrücken
der Soldaten ging nicht ganz kasernenhofmäßig vor
sich. „Zurück!“ rief der Oberleutnant, als er Meldung
machen wollte. Er ging mit dem ganzen Zug
dreißig Schritte zurück und schwenkte wieder ein.
Der Oberleutnant wurde immer zorniger und geriet
geradezu in Wut. „Was ist das, was ist das für eine
Veteranengesellschaft? Was ist das für ein Kadettaspirant?
Zurück!“ Zum vierten Male gelang es ihm.
Der Oberleutnant nahm die Meldung entgegen, sein
Gesicht heiterte sich auf. Er sagte, die ersten dreimal
sei es hundsmiserabel gewesen, das letztemal sei es
gelungen. Recht schön. Sehr zufrieden. Er lud ihn
zum Abendessen ein. Beim Abendbrot fragte ihn der
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