Untitled - Adatbank

mann, der seinerzeit die Rede des Genossen Nassok
verdolmetscht hatte. „Bitte, Herr Hauptmann, diesmal
dolmetschen Sie wortgetreu!“ Der Hauptmann
lächelte über den guten Witz und gab natürlich keine
Anwort. Der Fähnrich meldete sich bei Sussow.
Schüttelte ihm die Hand und ließ ihm sagen, daß er
ihm die Grüße der ungarischen Genossen der Bolschewiken
der Amurgegend überbringe. Sussow war
sehr erfreut, lud ihn zum Tee und schickte den
Hauptmann fort. Es wurde ein anderer Dolmetsch,
ein ungarischer Soldat, bestellt. Der Fähnrich beklagte
sich über seinen Dienst. Man hätte ihm eine
häßliche Aufgabe aufgebürdet, er solle auf die Gegenrevolutionäre
aufpassen. Er hoffe, bald abgelöst
zu werden. Sussow beruhigte ihn, das würde bald
geschehen. Es würde gerade in Irkutsk die Landesversammlung
der sibirischen Kriegsgefangenen abgehalten,
dort würde der Fähnrich wohl eine andere
Diensteinteilung erhalten. Der Fähnrich fragte, ob er
aber auch rechtzeitig in Irkutsk eintreffen werde?
Genosse Sussow versicherte ihm, daß noch Zeit sei,
doch dürfe er nicht mehr lange zögern. Er erbot sich,
nach Irkutsk zu telegrafieren, damit ein Genosse zum
Empfang erscheine und damit sich nicht auch dort
Mißverständnisse ergäben.
In diesem Sinne traf Sussow Anstalten zur Abfahrt
des Zuges, verabschiedete sich mit einem
freundschaftlichen warmen Händedruck vom Fähnrich
und wünschte ihm viel Ausdauer zu seiner Arbeit.
Der Zug fuhr weiter. Der Kommandant fand es
ganz selbstverständlich, daß der große Revolutionär
Sussow dem kleinen Revolutionär Fähnrich den Gefallen
getan und den Zug durchgelassen hatte. Er
gab zu, daß der Fähnrich bewiesen hätte, daß er zu
den einsichtsvollen und patriotischen Sozialisten gehöre
und daß er seine Verbindungen in aufrichtiger
216