Untitled - Adatbank

Teil der Decke. Er bückte sich und streckte seine
Hand vor. Es war noch Asche da. Er rief Lányi herbei
und teilte mit diesem kameradschaftlich den eingestürzten
Ofen. Sie legten sich hin, sie streckten
sich aus in der göttlichen Asche. —
Als sie frühmorgens aus dem Ofen herauskrochen,
musterten sie einander mit einigem Ekel. Sie waren
beide schmierig und hungrig. Dies war eher beschämend
als wirklich tragisch.
„Ich weiß eigentlich nicht“, begann Lányi, „wir
müßten stolz sein, denn wir haben doch für die Gemeinschaft
gelitten, sind nicht aus egoistischen Gründen
dreckig und hungrig, im Dienst einer erhabenen
Idee habe ich mich in die Asche gelegt, und doch ist
es eher, als stünde man unter einem Bannfluch, wäre
geächtet, ausgestoßen...“ Sie klopften ihre Kleider
aus, die sie abgelegt hatten. Jedes Schamgefühl war
ihnen abhanden gekommen. Sie standen nackt da im
Menschengewimmel und versuchten nur, sich etwas
zu säubern. Als sie sich wieder ankleideten, bereitete
ihnen die Kühle des Hemdes und der Kleider eine
kleine Illusion von Sauberkeit.
Bis zum Mittag kamen dauernd neue Truppen an,
es mußten sich schon annähernd zehntausend auf
dem Plan befinden. In der Holzbaracke wimmelte es
von russischen Offizieren mit blinkenden Epauletten,
doch kümmerte sich keine Menschenseele um die
Gefangenen. Berittene Kosaken trabten um die Gefangenen
herum. Der einzige Befehl war, niemand
dürfe den Ort verlassen. Hin und wieder zeigte sich
ein Flugzeug oben in der Luft, und am Rande des
Dörfchens sah man Gänse weiden. Gegen Mittag begannen
die Kosaken wieder mit ihrem Gebrüll, fuchtelten
mit ihren Piken, stachen auf die Gefangenen
los. So wurde die Menge wieder in Gang gesetzt.
Man führte sie auf die Landstraße, und nach einem
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