Untitled - Adatbank

leutnant öffnete bereitwillig die Waggons. Nach kurzer
Untersuchung erklärte der rote Patrouillenführer,
er könne die Weiterbeförderung von Kriegsgut nicht
zulassen — dieses müsse beschlagnahmt werden...
Aber Kleidungsstücke seien doch kein Kriegsgut...
Man erklärte dem Oberleutnant, daß Kleidungsstücke
sogar zu dem allerwichtigsten Kriegsgut gehörten.
Und dann: steht dieses Magazin nicht den
ungarischen Kriegsgefangenen zu? —
Freilich! Natürlich gehört es den österreichischungarischen
Kriegsgefangenen...
Nun, und uns gehört es nicht? Uns, die wir seit
vier Jahren aus der Heimat nicht das geringste erhalten
haben? Die wir vier Jahre auf Liebesgaben
gewartet haben? Haben wir es nicht verdient? Antworten
Sie doch!“
Ertl senkte den Kopf und sagte leise, auch der
Mannschaft gebührten zweifellos Liebesgaben.
„Nun denn“, sagte der rote Kommandant, „dann
übernimmt die Mannschaft mit Dank die aus der
Heimat gesandten Liebesgaben.“
Sogleich wurden die drei Waggons abgekuppelt
und auf ein anderes Geleise geschoben. Auch die Roten
wohnten in Waggons, und friedlich standen beieinander
die tschechischen, rotgardistischen und
österreichisch-ungarischen Züge.
Dem Kommando waren hierdurch alle Reserven
entzogen. Die Roten hatten sie fortgeschafft, und es
fehlte nunmehr an allen Bestechungsmitteln. Dabei
sagten ein paar Optimisten, es sei noch ein Glück
im Unglück, das wenigstens ihre Landsleute in den
Besitz der guten Dinge gekommen seien; besser, als
wenn Russen alles geschnappt hätten.
Bisher hatte das Kommando auf den einzelnen
Etappen der Reise je ein paar Rubel verteilt. Jetzt
hörte das auf. Es hieß, das Kommando bewache mit
Argusaugen die Reichtümer, die es noch habe, denn
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