Untitled - Adatbank

ja ganz genau... Was uns das anginge? Daß es besser
gewesen wäre, wenn ich mich um meinen
Posten ...“
„Aber nein. Warum regst du dich so auf? Erst
mußt du in Ordnung sein. Dein Hals ist noch empfindlich...
nicht einmal sprechen solltest du. Auch
das schadet. Wo ist die Zeitung?“
Er war beschwichtigt und reichte ihr das Blatt.
Seine Frau blätterte mit einigem Interesse, plötzlich
rief sie lebhaft aus: „Sieh! Das war wohl schon im
vorhinein zusammengestellt... Hier ist vom verblichenen
Monarchen die Rede, hier vom neuen Kaiser...
Interessant.“
„Du hast das sofort bemerkt?“
„Du denn nicht?“
„Ich habe es zuerst in der Eile übersehen... Aber
in der Straßenbahn habe ich davon gehört... Was
du aber für gute Augen hast!“
Der sichere, alles klar erkennende Blick seiner
Frau hatte auf ihn einen niederdrückenden Eindruck
gemacht... Jetzt hatte sie die Artikel überflogen, sie
faltete das Blatt ruhig zusammen, legte es auf den
Tisch.
„Alles gelesen?“
„Ich glaube. Mir genügt, was ich weiß. Eine große
Begebenheit. Ja... aber... aber?“
Dieses „Aber... aber?“ hatte zu bedeuten : Was
hast du wohl von diesem Ereignis erwartet? Glaubst
du vielleicht, unsere Sorgen würden durch diese Begebenheit
gemildert? Unsere Existenz — die Dynastie...
Was soll das eine dem andern? Und deshalb
bist du, krank wie du bist, in die Stadt gerannt?
deshalb zwanzig Heller Straßenbahnfahrt?
Glaubst du, die Dynastie ersetzt dir deine Auslagen?...
Dein großes Ereignis, deine Begebenheit?
Ein paar Druckfehler. Das bleibt von dem ganzen
Skandal. Das liegt alles so weit von uns, so fern...
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