Untitled - Adatbank

seine Flinte von der Schulter, um sie aus der Gruppe
hinauszuwerfen. Mit vorgehaltenen Gewehren kamen
die Langmäntel an sie heran. Was nun? Die
zwei Fremden schrien noch lauter, er konnte aber
nicht begreifen, was sie wollten. Jetzt kamen sie,
griffen ihn, einer von rechts, einer von links, unter
den Achseln. Er konnte nicht mit ihnen Schritt halten,
ihnen nicht folgen bei ihren langen Beinen. Da
zog er die Knie in die Höhe und ließ sich von ihnen
schleppen, die in großer Eile fortgaloppierten. „Trägt
der Storch sein Junges...“ Eine Jugenderinnerung.
So langten sie bei der großen Gruppe an. Man suchte
ihm etwas klarzumachen, hielt ihn aber noch an
beiden Armen fest. Man betastete ihn von allen Seiten,
einer faßte in seine Revolvertasche. Aus seiner
Uniformtasche nahmen sie die Granathülse, das Andenken,
und warfen sie weit fort. Auch fuchtelten
sie mit seiner Füllfeder vor seiner Nase drohend
herum. Er nahm sie dem Russen aus der Hand
schraubte sie hoch und zeigte ihnen, daß aus ihr
Tinte fließt, daß man damit schreiben kann. Sie
lachten gutmütig und steckten ihm die Füllfeder wieder
in die Tasche. Sie hielten Rat, was man mit ihm
beginnen sollte. Inzwischen brachten sie auch seine
drei Gefährten. Er faßte sich, fragte die Leute nach
ihren Säcken. Sie hatten diese in der Grube liegenlassen.
Er deutete zur Grube hin, machte Zeichen, daß
man sie holen müsse. Schmatzte, machte eine Pantomime
mit dem Mund: Eßwaren! Jetzt rannten die
Russen hin und brachten die Säcke geschleppt. Er
öffnete einen Sack und zeigte die Kipfel. Im Nu fielen
sie über den Sack her. Er hatte bereits erfaßt,
welcher der Ranghöchste war; er sprach Ungarisch
mit ihm, obwohl er wußte, daß der andere die Sprache
nicht verstand, er sagte, daß er die Kipfel austeilen
wolle. Er mochten ungefähr dreißig Mann sein.
Jedem teilte er zwei Kipfel zu, Sie übernahmen das
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