Untitled - Adatbank

Weisungen gegeben, und in diesem Sinne verantworteten
sie sich.
„Ist es wahr, daß Sie im Waschzimmer mit den russischen
Mannschaften gezecht haben? Wie können
Sie das rechtfertigen?“
„Der Ort dient nicht zu jeder Zeit als Waschraum.
Ein paar Herren benutzen ihn als Speiseraum, so daß
er schon seit geraumer Zeit nicht als Waschraum zu
betrachten ist. In einem Waschraum wäre es für
einen Offizier tatsächlich unpassend, zu trinken.
Wenn aber der Raum zum Essen taugt, warum dann
nicht zum Trinken auch? Freilich haben wir auch
den Wachen was zu trinken gegeben, aber bloß deshalb,
um uns mit ihnen anzubiedern und vielleicht
etwas in militärischer Hinsicht Wichtiges in Erfahrung
zu bringen.“
„Haben Sie mit ihnen Revolutionslieder gesungen?“
„Natürlich, aber nur, um ihr Vertrauen zu gewinnen.
Übrigens liegt es auch im Interesse der Heimat,
wenn hier in Rußland der Revolutionsgeist immer
mehr um sich greift. Dieses Ziel ist edel. Wir haben
nicht angenommen, daß es strafbar ist.“
Der Hauptmann mußte gleichlautend ausgesagt
haben, denn alle wurden unbehelligt entlassen.
Jetzt kam der Monatsbeginn. Das Buch, in dem die
Bezüge jedes einzelnen eingetragen waren, wurde
umhergereicht. Hier war eine Rubrik: Bestätigung
der Bezüge. Auch alle Arten von Ratenzahlungen und
Abzügen waren hier vermerkt. Jeder hatte zu unterschreiben.
Dies galt als Quittung.
Man brachte dem Fähnrich das Buch zur Unterschrift:
„Ich unterschreibe nicht. Ich bitte zu melden,
daß ich nicht gesonnen bin, für den Kram in
Raten abzuzahlen. Ich glaube nicht, daß die Sachen
bezahlt worden sind; man soll mir nachweisen, daß
die Amerikaner das Zeug nicht umsonst geliefert ha-
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