Untitled - Adatbank

ausgefragt. Sollte die Einzelheiten erzählen. Wie er
in Gefangenschaft geraten sei. Er sollte es an einer
Landkarte demonstrieren. Da er im Feld die gleiche
Karte benutzt hatte, konnte er alles genau zeigen.
Hier ist er gegangen, hier führt der Knüppeldamm...
ja, hier... heute frühmorgens. Der Dolmetsch sagte
in gebrochenem Deutsch, vorläufig genüge es. Er
möge sich hinsetzen, wenn man ihn brauche, werde
man ihn rufen.
Er setzte sich im Schatten hin und lehnte den Kopf
an den Baum. Große Müdigkeit. Seit gestern war er
ununterbrochen auf den Beinen, und nun wurde es
Abend. Der Dolmetsch kam vorbei und begann ein
Gespräch. Man brauche sie nicht zu fürchten, es
werde allen gut gehen. Das Zarenreich behandle seine
Gefangenen sehr gut, obgleich Deutschland es nicht
verdiene und Österreich-Ungarn noch weniger. Jeder
Gefangene hätte es hier gut, die Offiziere besonders.
Sie bekämen auch ein Gehalt. Monatlich 50 Rubel.
Mehr als genug. Ein Glück daß er schon Offizier sei.
An seinem, des Fähnrichs, funkelnagelneuem Kragen
sehe man, er sei es eben erst geworden.
Ein aufregendes Pochen des Herzens. So war der
Russe, der ihn „befördert“ hatte, nicht betrunken
gewesen, hatte den Sliwowitz redlich bezahlt. Hatte
ihn befördert, damit er monatlich seine 50 Rubel bekomme
und nicht zu arbeiten brauche.
Man rief nach dem Dolmetsch. Atemlos kam er
bald zurück, es sei ein Unglück passiert, das Kriegsgericht
sei zusammengetreten, und man brauche ihn
dort. Der Fähnrich müsse erscheinen.
Es saß an einem hufeisenförmigen Tische eine
Menge Offiziere zusammen. Man stellte ihn vor den
Kommandanten. Der Dolmetsch sagte ihm, er müsse
Rede und Antwort stehen, es seien gewisse Schurkereien
vorgefallen. Er werde zur Verantworung gezogen,
weil er unter den anwesenden Gefangenen die
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