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Untitled - Adatbank

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einfacher Volksschullehrer und unterrichtete in Friedenszeiten<br />

das Abc und weiß, wie schwer jede Entwicklung<br />

ist, wie schwierig es ist, den Menschen<br />

das Lesen und Schreiben beizubringen. Ist es nun<br />

möglich, daß im Laufe einer fortschreitenden Entwicklung<br />

die Menschen auch ohne Kommandantur<br />

auskommen können? Und welche Wissenschaft löst<br />

diese Fragen — oder werden sie nur in Romanen<br />

behandelt?“<br />

„Alle diese Fragen können nicht in einem Atemzug<br />

erklärt werden. Es gibt keine Frage, die nicht von<br />

der Wissenschaft beantwortet würde. Freilich ist es<br />

dann wieder eine Frage, ob die Antwort der Wissenschaft<br />

stimmt oder nicht. Gut, wir wollen uns also<br />

mit diesen Fragen befassen.“<br />

Der Fähnrich entdeckte in der Offiziersbibliothek<br />

das Lehrbuch der Nationalökonomie von Phillipowitsch,<br />

und nun studierte er Seite für Seite, Satz für<br />

Satz mit Kamerad Body.<br />

Bödy war nicht immer leicht zu befriedigen, er war<br />

ein starker Kopf und verstand zu denken. Auf die<br />

Einwände erklärte der Fähnrich: „Die Soziologie ist<br />

nicht ganz so simpel, mein Lieber. In der Gesellschaft<br />

gibt es außer der Wirtschaft noch andere wichtige<br />

Faktoren: die Religion, die Moral, die Verhältnisse<br />

des Uber- und Untergeordnetseins, es gibt ererbte<br />

Gesellschaftsformen, die nicht einfach über<br />

den Haufen geworfen werden können, es gibt einen<br />

Machtwillen, eine Arbeitsdisziplin — ein Kapital<br />

gibt es, das in ethischen Werten besteht...“<br />

„Daran denke ich auch, aber trotzdem hat diese<br />

Lehre und hat dieses Buch einen Haken. Es erscheint<br />

mir sonderbar, daß hier alles so dargestellt wird, als<br />

müsse es sich von selbst verstehen. Es wird alles in<br />

dem Sinne besprochen, wie das Bestehende noch<br />

mehr befestigt werden könne. Derartiges gibt es<br />

sonst in keiner Wissenschaft. Stelle dir nur vor, daß<br />

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