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Untitled - Adatbank

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warteten das Erscheinen des handschriftlich verfaßten<br />

Exemplares der Zeitung stets mit großem Interesse.<br />

Zwei Kopien wurden kalligraphisch angefertigt.<br />

Diese Zeitung war ihnen eine wirkliche Kulturtat,<br />

ein wichtiges Bedürfnis...<br />

In diesen Tagen inspizierte ein General das Lager.<br />

Es war ein „abgesägter General“, ein berühmter<br />

Meister im Rückzugsgefecht dessen Rückzüge im Russisch-Japanischen<br />

Kriege klassisch gewordene Musterbeispiele<br />

waren und in allen Kriegsakademien der<br />

Welt gelehrt wurden — nun hatte man ihn aus unbekannten<br />

Gründen in der Blüte seines Schaffens abgesägt<br />

und dazu verurteilt, mitten im Kriege die<br />

Gefangenenlager zu inspizieren und sonst nichts zu<br />

tun. Hier erklärte er, im großen und ganzen sei er<br />

mit dem Lager zufrieden. Daß die Gefangenen sich<br />

der Disziplin und dem Kommando ihrer eigenen Vorgesetzten<br />

unterwürfen, sei ein erfreuliches Zeichen.<br />

Er sei also mit den Gefangenen zufrieden. Aber es<br />

gäbe da Wachtpersonen die bedenklich nach Branntwein<br />

röchen. Wie sei das möglich? Bei einem Torwächter<br />

seien sogar deutliche Zeichen von Betrunkenheit<br />

wahrzunehmen! Der russische Lagerkommandant,<br />

Hauptmann Waleski, erblaßte. Der General<br />

war aber mit seinen Gedanken schon weit weg...<br />

bei irgendeinem genial erdachten Rückzug in der<br />

Gegend von Lublin. Die Gefangenen verdolmetschten<br />

einander aber mit großer Genugtuung die Rüge, die<br />

der gestrenge Lagerkommandant erhalten hatte. Er<br />

war ein kluger Mann. Kaum war der General fort,<br />

als er den Gefangenen einen Vorschlag zur Güte<br />

machte: Branntwein darf zwar nicht ins Lager, aber<br />

er weiß, daß sich die Gefangenen immer welchen<br />

beschaffen, solange sie eine Menge Geld besitzen. Er<br />

will wissen, woher der Branntwein kommt. Er erlaube<br />

den Offizieren einen mäßigen Alkoholgenuß,<br />

aber nur unter der Bedingung, daß die russische<br />

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