Untitled - Adatbank

konnte nicht mehr zurück. So bin ich denn im Unterstand
geblieben... nach einiger Zeit ist ein Russe
gekomen, mit weißem Taschentuch... der hat gesagt,
daß wir gefangen sind. Ergeben haben wir uns
nicht, wir konnten nur keinen Widerstand leisten, da
am Eingang zum Unterstand ein russisches Maschinengewehr
aufgestellt war... Ich gedenke auch das
Protokoll in diesem Sinne abzufassen... Werde von
meinen Erfahrungen daheim Rechenschaft ablegen
und mich erforderlichenfalls gegen die Unterstände...
aussprechen. Es ist übrigens eine beruhigende
Tatsache, daß die massenhafte Gefangennahme
nicht als Resultat eines Sieges hier anzusprechen ist.
Traurig wäre es erst, wenn es den Russen wirklich
gelungen wäre, solche Massen tatsächlich unterzukriegen.
Der Fehler liegt also nicht in unserer Kampfunfähigkeit,
es ist nur ein taktisch-strategischer
Fehler, der sich in Hinkunft leicht korregieren
läßt...“ Darauf gab der Oberst zu verstehen, daß
er zu ruhen gedenke, worauf alles Habtachtstellung
annahm und jene Offiziere, welche sich im Besitz
von Kopfbedeckung befanden, die Ehrenbezeigung
leisteten. Schon wollten sie sich aus dem Staube machen,
als der Oberst sagte: „Pardon, noch einen Augenblick,
meine Herren... mein Adjutant ist verschwunden...
ich brauche einen neuen. Aber es
bleibt mir vorbehalten, daß, wenn der alte zum Vorschein
kommt, der neue wieder abgelöst wird...
vielleicht will Herr Oberleutnant Pepey?“ Er trat
vor, der Herr Oberleutnant Pepey, und es war ihm
anzusehen, daß er sehr beglückt war über seine Wahl.
Der Oberst fuhr fort. „Ich bin meines Wissens hier
die höchste Charge, aber der Herr Oberleutnant soll
doch Umschau halten im Lager hier, ob nicht doch
ein noch höherer Offizier da ist... Und morgen
nachmittag Offiziersversammlung hinter der äußer-
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