Untitled - Adatbank

gener Verteidigungskampf mit der russischen Landwirtschaft
zu tun?“
Ein wohlwollender junger Mensch bemühte sich,
ihm die Sache klarzumachen: „Na natürlich, sehr
viel sogar. Denn die Verteidigung und die Rache,
das ist alles Nebensache. Die russischen Großgrundbesitzer
wollen einen billigen Wasserweg für ihren
Getreideexport erzwingen, und das ist nur via Konstantinopel
möglich.“
„Ja, gut. Aber angenommen, wir besiegen den
Feind und schlagen ihn auf allen Fronten, nur gerade
bei den Dardanellen nicht?“
„Ach, Sind Sie ein Kind! Es gibt hier auch andere
Fragen...“
„Was zum Beispiel? Was denn noch?“
„Nun, die Kolonien? Der orientalische Absatz der
deutschen Textilwaren? Die russische Baumwolle?
Der Weg der Kohle? Die Absatzgebiete?“
Er bekam Kopfschmerzen, erhob sich, machte sich
aus dem Staub. Daheim fand er seine Frau noch
wach. Ihr zartes junges kleines Gesicht war von Sorgen
durchfurcht, als sie ihm ihren Mund bot. „Du...
dieser Zettel... lautet auf morgen...“
„Auf morgen...?“
„Du warst doch nie Soldat?“
„Bis jetzt nicht, aber...“
„Hast du auch Einjährigfreiwilligenberechtigung?“
„Ja, gewiß doch. Was meinst du nur damit?“
„Was ich meine? Daß du also nur freiwillig einrücken
mußt...“
„Aber Engelskind, wo hast du das her? Diese Berechtigung
bedeutet nur, daß ich Offizier werde, daß
ich die Möglichkeit habe...“
„Ja, aber wenn du freiwillig gar nicht einrücken
willst? Mußt du?“
„Natürlich muß ich. Es ist ja Krieg. Das Vaterland
kann von jedem fordern, daß er feine Pflicht tut.“
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