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Untitled - Adatbank

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die Befreiung von der Schule. Unbezahlbar. Oder<br />

besser: mußte mit Blut bezahlt werden. Aber zahlen<br />

oder nicht — wer hat einen gefragt: „Sind Euer<br />

Wohlgeboren einverstanden?“... Man braucht Material,<br />

Masse Mensch!<br />

Auch ein gewisser Jeges war da, ein junger Kerl.<br />

Er plauderte mit ein paar Backfischen, denen man<br />

die Rührung an den Gesichtchen ansah. Als Jeges<br />

ihn erblickte, zog er ihn an der Hand heran zu den<br />

jungen Dingern und sagte zu ihm: „Wir haben<br />

einen Bruderschaftseid geschworen, daß wir beide<br />

miteinander ins Feld ziehen.“ Die jungen Mädchen<br />

betrachteten die Soldaten mit echter Rührung. Sie<br />

trugen Blumen in den Händen, und unversehens hatten<br />

sie auch den Griff seines Säbels mit Blümchen<br />

geschmückt. Er plauderte mit ihnen, als wären es<br />

seine Schwestern, und jene waren in Qualen, als zöge<br />

ihr leiblicher Bruder ins Feld. Sie sagten: „Den Jeges<br />

haben wir schon notiert, jetzt werden wir auch<br />

Sie notieren und werden Tag für Tag für Sie beten.“<br />

Ihr Sprechen war tröstlich, aufheiternd. Beruhigend<br />

in seiner Frische. Eine andere Welt, drei kleine<br />

Frauen voller Sorge. Trompetensignal: Einwaggonieren!<br />

„Wer erwartet Sie bei Ihrer Heimkehr?“ fragte<br />

ihn ein Mädchen.<br />

„Meine Frau und mein kleiner Junge, Mutter. Vater,<br />

Geschwister. Es erwarten mich viele“, lächelte<br />

er. Noch ein Trompetensignal, drängend, nervös.<br />

Das eine Mädchen weinte und blickte ihm mutig<br />

in die Augen: „Wenn Sie erlauben, werde ich statt<br />

Ihres Söhnchens mich von Ihnen verabschieden.“<br />

„Und ich statt Ihrer Frau...“<br />

„Und ich statt Ihrer lieben Mutter.“ Sie umhalsten<br />

ihn mit ihren dünnen Ärmchen und nahmen<br />

schluchzend, schmerzerfüllt Abschied von ihm, drei<br />

kleine mitfühlende Seelchen, drei kleine reine Her-<br />

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