Untitled - Adatbank

trolle dagegen, daß sich jemand unbefugterweise ins
Lager hineindränge.
Im Hof des Lagers wurden sie von alten Insassen,
Kriegsgefangenen, erwartet. Man musterte sie mit
außerordentlicher Neugier — alles war auf der Suche
nach bekannten Gesichtern. Im Hofe gab es ein
großes, saubergehaltenes Rasenrondo und einen Tennisplatz.
— Er stand traurig da, als ihn ein spitzbärtiger
Fähnrich, der eine pergamentähnliche Hautfarbe
hatte, hocherfreut (aber nicht ohne ein gewisses
Zeremoniell) ansprach: „Servus! So treffen wir
uns wieder! Kennst du mich nicht?“ Er erkannte
einen alten Mitschüler, Landsmann und Militärkameraden,
von dem er sich nach der Offiziersprüfung
getrennt hatte und den er jetzt, zehntausend Kilometer
von der Heimat entfernt, wiedersah.
Kaum war er mit ihm ins Gespräch gekommen,
als ein Kommando erging. Sie mußten in Reih und
Glied antreten. Vom Lagergebäude näherte sich ihnen
ein älterer, wohlbeleibter Herr im Rang eines
Majors, in soldatisch strammer Haltung einherkommend,
einen Spazierstock in der Hand. Koltár trat vor
und meldete: „Vierundsiebzig kriegsgefangene Offiziere
aus Makariew, fünf Mannschaften.“ Der Major
salutierte, wandte sich ihnen zu, hieß sie willkommen
Er hielt eine kleine Rede, er hoffe, die Herren
würden sich hier wohl fühlen. Bis jetzt habe Ordnung
und Disziplin hier geherrscht, ein jeder sei bestrebt
gewesen, das Schicksal seiner Kameraden hier
erträglich zu gestalten. Nun möchten von den neuen
Offizieren seine herzlichen Begrüßungsworte in Erwartung
gemeinschaftlichen Wohlergehens entgegengenommen
werden. Jeder möge sich ein Plätzchen
aussuchen. Wer seinen Platz nicht findet, dem wird
man morgen einen besorgen. Morgen soll auch eine
Offiziersversammlung stattfinden. — Sie gingen auseinander.
Man stellte sich gegenseitig vor, knüpfte
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