Untitled - Adatbank

Verpflegungsmann bitterböse, warf den Kopf zurück
und murrte: „Na, mach, was du willst. Aber du darfst
nicht fort, bevor du abgerechnet hast.“
Der Kadett mußte einen Bogen Papier zur Hand
nehmen und rechnen. Allmählich ward es Abend,
und er war mit seiner Rechnung noch nicht fertig.
Er dachte bis zum Kopfzerbrechen über die einzelnen
Posten nach. Was haben die Erbsenkonserven
gekostet? Er mußte mit Dezimalbrüchen operieren,
und der Schweiß rann an seiner Stirn herab. Nach
Mitternacht telefonierte der Hauptmann nochmals
aus dem Unterstand. Er sagte, es wäre höchste Zeit,
er möge den Emmenthaler bringen und, wenn möglich,
auch Brot oder ähnliches. — Endlich konnte der
Kadett dem Verpflegungsoffizier die Rechnung übergeben,
die er mit Ach und Krach zusammengeschustert
hatte. Doch dieser würdigte sie keines Blicks.
„Schon gut“, meinte er. „Aber warte! In der Bäkkerei
hat man frische Kipferl gebacken. Die geb‘ ich
dir mit.“ Es dauerte noch Stunden, bis alles zusammengepackt
war, was er hinauszutragen hatte. Der
Verpflegungsmann meinte, nun sei es schon eins, er
brauche sich nicht zu beeilen. Er gab dem Kadetten
zu verstehen, daß dieser ihm sehr leid tue. Einmal
hätte der Kadett ihm einen großen Dienst erwiesen.
Jetzt wird sich, sobald es dämmert, auch der Train
auf die Socken machen. Hier kann man nicht länger
bleiben... „Ich weiß es es ganz genau. Wir gehen zurück...
Was wir an Lebensmitteln nicht fortschaffen
können, müssen wir vernichten. Ich hoffe aber, daß
wir eine Menge mitnehmen können. Mit dieser
Stunde hat das Verfahren des Feldgerichtes den Abschluß
gefunden, denn jetzt kann ich über alles Rechenschaft
ablegen. Darauf habe ich gewartet. Auf
den Angriff. Jetzt ist es so weit. Sollte später etwas
fehlen, wird es heißen, es sei hiergeblieben.“
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