Untitled - Adatbank

Milchkonserve verordnet hat. Ich sage euch, meine
lieben Kinder, ich habe protestiert, aber vergebens.
Ich bin ein Soldat auch ohne Schokolade. Aber der
Arzt hat auf mein vorgerücktes Alter hingewiesen
und mir diese Dinge aufgenötigt. Ich will aber das
nicht einfach hinnehmen, sondern wissen, wie sich
die Offiziersversammlung dazu stellt. Ist mein Leben
für die Gemeinschaft so wichtig, daß ich jemand
diese Dinge entziehen darf? Solch ein alter Klapperkasten
wie ich...“ Seine Augen füllten sich mit
Tränen. Man ließ den Major nicht ausreden, votierte
ihm einstimmig Schokolade und Konserven...
In dieser Zeit hatte ein Leutnant eine prachtvolle
Holzschnitzerei fertiggearbeitet; es war Intarsia, ein
alter Russe war auf dem Deckel eines Kästchens aus
zahlreichen farbigen Holzstückchen zusammengestellt.
Der Leutnant erbat die Erlaubnis, in die Stadt
zu gehen; als er zurückkam, war er zwar nicht mehr
im Besitz der Schnitzerei, hatte aber eine Menge
Würste, mehrere Liter Bohnen und sibirische Linsen.
Die Kommandantur führte eine strenge Untersuchung
durch. Der Leutnant sollte die Schnitzerei
gegen Lebensmittel veräußert haben. Die Kommandantur
stellte diesmal mit aller Entschiedenheit fest:
Ein Offizier darf nicht die Arbeit seiner Hände feilbieten,
darf nicht Tagelöhner sein, darf keinerlei Arbeit
mit der Endabsicht verrichten, sie zu verkaufen.
Es stellte sich heraus, daß der Leutnant seine Arbeit
gegen Mundvorrat nur „eingetauscht“ hatte. Das
war zwar im Grunde dasselbe, aber — man wollte
diesmal Gnade für Recht ergehen lassen und den
Leutnant nur zu einem Verweis verurteilen, ihn aber
dazu verpflichten, eine der erhaltenen Summe entsprechende
Geldleistung zu der allgemeinen Menage
beizusteuern. — Aber, ein für allemal: Die Offiziere
können sich auf diese Weise nicht vorwärts helfen.
Die Dinge können nicht einfach gelöst werden. Wo-
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