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Untitled - Adatbank

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in einem Buche die Lungenschwindsucht gelehrt<br />

würde, und zwar so, daß man nicht davon spräche,<br />

wie die Lungenschwindsucht aus der Welt zu schaffen<br />

wäre, sondern davon, wie man aus einem unbedeutenden<br />

Lungenleiden ein in alle Ewigkeit währendes,<br />

in aller Welt berühmtes Lungenleiden hervorzüchten<br />

könne ... Stelle dir vor, daß es dem Arzt<br />

gar nicht einfiele, daß das Lungenleiden an sich nicht<br />

existieren dürfe. Und so ist es hier. Ein großer Bevölkerungszuwachs<br />

wird als günstiges Symptom gewertet!<br />

Aber was dann, wenn es ein Bevölkerungszuwachs<br />

von hungernden Menschen ist, die sich mit<br />

den schon besitzenden teilen und mit ihnen kämpfen<br />

sollen?“<br />

In der Nachbarbox wohnte ein netter junger Bursche<br />

namens Lacy, der sich Tag für Tag zu den Diskussionen<br />

pünktlich einfand. Er schien nach den Weisheiten<br />

der Volkswirtschaftler zu dürsten. Er bat um<br />

die Erlaubnis, den Vorträgen folgen zu dürfen, und<br />

machte sich fleißig Notizen. Er konnte stenografieren<br />

und notierte sich sogar die Debatten. Er mußte ganze<br />

Nachmittage mit diesem Studium verbracht haben,<br />

denn am nächsten Tage vermochte er alles genau<br />

herzusagen. Ein paar Tage nachher schien allerdings<br />

sein Interesse etwas nachgelassen zu haben. Er kam<br />

wohl noch zur Stunde, ließ sich aber nicht mehr über<br />

das Vorgetragene prüfen, machte sich keine Notizen<br />

mehr, und es kam auch vor, daß er einmal eine<br />

Stunde versäumte. Bei einer solchen Vorlesung meldete<br />

er sich zum Wort, als gerade von wirtschaftlichen<br />

Fragen die Rede war:<br />

„Aber erlauben Sie, der Magen ist nicht alles, man<br />

braucht auch Kultur...“<br />

„Freilich, gewiß braucht man Kultur... Wir hier<br />

zum Beispiel studieren Nationalökonomie...“<br />

- „Das genügt nicht. Es genügt nicht, sich bloß das<br />

Gehirn vollzustopfen. Auch das Auge muß was ha-<br />

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