Untitled - Adatbank

Weise zugunsten seiner ins Unglück geratenen Kameraden
ausgenutzt habe. Man bot dem Fähnrich an,
im Kommando-Abteil zu wohnen, doch erklärte er
sich dagegen. Er müsse den Schein wahren.
Als sie in Irkutsk anlangten, bildeten die Rotgardisten
einen Kordon um den Zug und ließen niemand
heraus. Die Ungewißheit dauerte nur wenige Augenblicke.
Jetzt erschien der Kommandant, hielt ein
Telegramm in der Hand und las den Namen des
Fähnrichs vor. Der Fähnrich kletterte besorgt aus
dem Viehwagen und näherte sich dem roten Kommandanten,
der ihn freundlich begrüßte und ihm die
Hand gab. Es war tatsächlich nach Irkutsk an den
Arbeiter- und Soldatenrat telegrafiert worden, daß
man den Genossen würdig empfangen solle. Aus dem
Telegramm war nicht ganz deutlich zu ersehen gewesen,
worum er sich handle, deshalb hatte man den
Zug absperren lassen.
Der Fähnrich einigte sich mit dem roten Kommandanten
dahin, daß man die Lage im Osten besprechen
wolle. Der rote Kommandant war ein Ungar,
ein Zimmermaler aus Budapest. Etwas beleibt,
schwerfällig. Unordentlich gekleidet, trug er einen
Filzhut auf dem Kopf, aber einen Säbel um seine
Hüfte; das bekümmerte ihn wenig. Es war nicht sehr
heiß, doch wischte er sich den Schweiß von der
Stirne. Sie schritten wortlos dahin. Der Fähnrich war
müde, aber zu allem entschlossen. Sie gelangten ans
Ufer eines Flusses. Da blitzte es in den Augen des
Kommissars, und es sagte: Bleiben wir hier, setzen
wir uns ein wenig.“ Man sah ihm an, daß er selig
war, am Ufer des sibirischen Flusses mit einem
Landsmann zu sitzen und Namen von Budapester
Straßen aufzuzählen, Erinnerungen aufzufrischen...
Dann kehrte er auf den Boden der Wirklichkeit zurück
und fragte den Fähnrich, was er eigentlich vorhabe.
Wer ihm Order erteilt habe? Welcher Auftrag?
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