Untitled - Adatbank

hann an, luden ihn zum Tee und besprachen mit dem
Landsmann gemütlich Angelegenheiten des Heimatortes.
Zitternd vor lauter Hochachtung vor dem „großen
Namen“ eines Aristokraten, zahlten sie ein paar
hundert Rubel aus und verließen, um ein Offiziersehrenwort
reicher, beglückt das Lager. Sie waren der
Ansicht, daß sie ihr Geld niemals besser hätten anlegen
können. Wenn solch ein „Onkel Johann“ besonders
viel Geld zusammengespart hatte, konnte es
vorkommen, daß der Offizier ihm auch den einen
oder anderen seiner Freunde hier im Lager zur Gewährung
eines Darlehens empfahl.
Eines Abends hörte der Fähnrich ein leises, schüchternes
Pochen an der Tür. Ein junger Mann schlich
herein, lächelnd linkisch, in einer viel zu weiten russischen
Uniform. Er erzählte, daß er vor dem Krieg
Hilfsnotar in seinem, des Fähnrichs, Heimatsort gewesen
sei. Ob der Herr Fähnrich etwas benötigte —
ob er ihm dienlich sein könne?
Jetzt erst bemerkte der Fähnrich, daß ihm der
Mann bekannt vorkam. Wie mag er nur heißen? „Ich
heiße Jampel“, sagte der schüchterne Mensch. Er
hatte daheim den Holzhandel erlernt, und jetzt hatten
die Russen ihm ein Holzlager anvertraut. Darüber
möchte er sprechen. Es ist ihm bekannt, daß
der Herr Fähnrich daheim eine Waldung besitzt.
„Ich? Eine Waldung?“
„Gewiß. Die Stelle ist mir bekannt. Am Fuße des
Pálna. Und wenn ich einmal heimkomme, möchte ich
mich in dieser Gegend niederlassen. Wahrscheinlich
werde ich hier heiraten. Die Tochter des Kantors von
Krasnojarsk ist meine Braut. Ich möchte mir dann
in der Heimat ein kleines Häuschen bauen. Das Holz
will ich von Ihnen kaufen. Nur so viel, als man eben
zu einem solchen Häuschen braucht.“
„Etwas Holz? Warum nicht? Warum kaufen Sie
aber nicht den ganzen Wald?“
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