Untitled - Adatbank

Der eine Begleitmann war schon vor längerer Zeit
aus dem Laufgraben hinausgekrochen und war nebenher
auf der Böschung marschiert. Jetzt sprang
er grinsend vor Freude in den Graben zurück, er
war unterhalb des Knies, an der Wade, verwundet,
hinkend und strahlend schleppte er sich weiter, so
zogen sie etwa anderthalb Stunden dahin. An feuernden
Batterien vorbei. Begegneten Trainkolonnen.
Standen an einer winzigen Quelle. Dann zeigte sich
ein großes Zelt auf einer Anhöhe. Ein hochgewachsener
russischer, bärtiger Offizier empfing sie, schüttelte
ihm die Hand, hätte wohl gern eine kleine Plauderei
begonnen, konnte aber nicht einmal Deutsch.
So schüttelten sie sich bloß die Hände. Ihm fiel ein,
daß er im Rucksack etwas Schokolade hatte, seinen
Rasierapparat und eine Flasche echten Sliwowitz.
Diesen Schnaps holte er hervor, reichte ihn dem russischen
Offizier, dieser roch daran, gab die Flasche
wieder zurück, nachdem er sie berochen hatte. Ja,
natürlich. Zuerst muß er kosten. Es könnte auch
Gift sein. So tat denn der Kadett einen mächtigen
Schluck, der russische Offizier riß ihm die Pulle vom
Munde und streckte sie glückstrahlend gen Himmel!
Der gute alte Heimatssliwowitz gluckste bereits in
der Kehle des zaristischen Offiziers an der Schwelle
der mächtigen sarmatischen Tiefebene.
Der russische Offizier hatte einen ordentlichen
Schluck aus der Schnapsflasche getan und gab ihm
jetzt einen Wink, er solle die Bluse ausziehen. Weshalb
das? Der Kadett konnte es nicht verstehen. Der
Russe deutete auf den Kragen, warum? Hat er an
dem Sliwowitz nicht genug gehabt, will er ihm auch
die Bluse wegnehmen? Aber er zog sie aus, der Russe
übergab sie einem Soldaten und schien dem Mann etwas
zu erklären. Dieser nickte mit dem Kopfe: Gut.
In Ordnung. Das waren peinliche Augenblicke, aber
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