Untitled - Adatbank

Er möge nur ruhig bleiben, er werde immer mindestens
soviel Geld haben wie ein anderer. Er brachte
ihm noch außerdem 20 Rubel für den Fall, daß er
unvorhergesehene Ausgaben habe. Es wäre gut, das
Lager durch Flugzettel vom Vorgefallenen zu unterrichten
und den Streik zu motivieren. Von dieser
Revolution sprach man im ganzen Lager mit großem
Enthusiasmus. Alle harrten der kommenden Dinge.
Bald fanden sich drei mutige Kadetten ein, die sich
mit dem Fähnrich solidarisch erklärten — sie wollten
keine Kopeke für die erhaltenen Liebesgaben
zahlen.
Der Fähnrich wollte ein Manifest verfassen, schritt
zwischen den Bettreihen vor der kleinen Box hin
und her und diktierte dem Kadetten: „An die Kameraden!“
Es wurde in dem Manifest ausgeführt, das
Hauptunrecht bestehe darin, daß man für die Liebesgaben
den Offizieren Geld abnehme. Es sei noch
manches andere nicht in Ordnung. Z. B. der falsche
Rang des Kommandanten. Dann die leichtfertige Verteilung
der Waren aus dem Fürsorgemagazin. Gefordert
werde die Ablösung der Fürsorgeoffiziere,
Herabsetzung der allgemeinen Abgaben und genaue
Rechnungslegung über diese, ausgenommen den
schwarzen Fonds. Außerdem sei die Mißwirtschaft
bei der Zuteilung von Milch, Zucker, Konserven usw.
zu beenden. Diese Dinge dürften ausschließlich den
Kranken zukommen.
Das Manifest wurde in zahlreichen Exemplaren
hergestellt. Das Kommando konnte nicht verhindern,
daß es an den Wänden der Säle angebracht wurde.
Der Major konnte der Bewegung nicht Herr werden
und sandte in den „Baubezirk“.
Der Oberst erschien, hielt eine Offiziersversammlung
ab, hörte die Klagen an und beschwichtigte die
Gemüter. Er sagte, unter den Forderungen sehe er
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