Untitled - Adatbank

Der Kadett war wie aus den Wolken gefallen. Was
denkt sich dieses Verpflegungssubjekt? Will es den
Posten verlassen? Er wird doch nicht glauben, dieser
Verpflegungsgauner, daß eine Menschenseele vorn
durch die Drahtverhaue, durch unser Maschinengewehr-
und Geschützfeuer, durch die Bajonettreihen
unserer Soldaten durchbrechen kann? Worauf rechnet
dieser unselige Verpflegungsmann?
Man wird den Angriff der Russen abweisen, und
binnen drei Tagen wird alles sein wie zuvor. Aber
der Verpflegungskerl nahm herzlichen Abschied von
ihm. „Du, Kadett wenn du mit mir kommen willst,
ich nehme dich mit — auf eigene Verantwortung —
und schicke einen andern an deiner Statt mit dem
Essen hinaus.“
Das ist unmöglich. Niemand kann seinem Schicksal
entgehen, und der Kadett will auch nicht.
„Hast du nichts zu Hause zu bestellen?“
„Wozu? Ich will morgen schreiben...“
Es dämmerte, er machte sich auf den Weg. Er
schloß sich einer Feldküche an. Ein frischer Wind
streichelte erquickend seinen Hals. Unter seinen Füßen
fühlte er die Schwingungen des etwas elastischen,
nachgiebigen Bodens. Durch seine geöffneten
Lippen sog er den Duft der Gräser ein.
Die Feldküche trollte sich langsam vorwärts. Die
Leute blieben zurück, sagten, sie müßten unter dem
Kessel Feuer machen. Hantierten saumselig herum.
Er drängte sie, sie öffneten den Kessel, schlossen ihn
wieder. Sagten, er sei in Unordnung. Die Feuerung
wurde angezündet, ging aber wieder aus. Sie waren
schon eine Stunde unterwegs, hätten längst in der
Gefechtslinie sein sollen. Jetzt erst waren sie an dem
Knüppeldamm angelangt, jenseits lag der kleine Hü-
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