Untitled - Adatbank

der Nachbarschaft in Atschinsk, ist es zum Aufruhr
gekommen. Vorwärts mit frischem Mut!“ Hundertsiebenundzwanzig
Mann mit diesem Oberleutnant an
der Spitze machten sich auf. In der Stadt herrschte
völliger Wirrwarr, und der Oberleutnant konnte mit
seinen Leuten und vier Kanonen bei dem Friedhof
Stellung nehmen. Der Ort wirkte düster, der Oberleutnant
aber lächelte. Was für Nachrichten mochte
er wohl erhalten haben. Was für Pläne wollte er
durchführen?
Der Abend dämmerte. Am Rande der Hügel erschienen
Reiter. Die zurückweichenden Truppen
Koltschaks waren auf der Flucht, ungeheure Menschenmassen
wogten dahin, zu Pferd, zu Wagen, zu
Fuß, so wirbelten sie über die Ebene. Der Oberleutnant
begann mit seinen vier Kanonen auf sie zu
feuern. Sein Ziel war nicht zu verfehlen. Nach den
ersten Schüssen kamen Parlamentäre. Die Koltschakschen
Truppen waren zweiunddreißigtausend Mann
stark. Über zweitausend Werst flüchteten sie vor ihren
Verfolgern. Sie waren nicht mehr imstande, den
furchtbaren Rückzug fortzusetzen. Bei ihnen gab es
auch Bürger, Kinder und Frauen. Sie wollten die
Waffen strecken. Aber man mußte achtgeben. Auch
Kranke waren unter ihnen. Flecktyphus.
Die roten Truppen der Stadt vereinigten sich mit
den Leuten des Oberleutnants. Gemeinsam entwaffneten
sie die Weißen. Erst am nächsten Tag erfuhren
die Unterlegenen, daß sie vor hundertsiebenundzwanzig
Mann und vier Kanonen die Waffen gestreckt
hatten. Aber dies war im Grunde gleichgültig, denn
sie konnten nicht weiter.
Im Lager herrschten jetzt weder die Roten noch
die Weißen. Weder die Industrie noch die Wissenschaft
und die Kunst. Weder das Kapital noch die
Arbeit, weder reich noch arm, weder Freundschaft
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