Untitled - Adatbank

Mannschaft nichts davon abbekommt. Falls er einen
Russen in betrunkenem Zustand antrifft, wird er die
Offiziere streng bestrafen. Dieses Übereinkommen
wurde anerkannt. Es trat ein großmäuliger Skythe
hervor, erklärte, er erzeuge den Schnaps selbst. In
unverdrossener Arbeit habe er einen kleinen Apparat
hergestellt, er lasse in geleerten Petroleumkannen
gedörrte Pflaumen gären. Die Produktionsfähigkeit
seines Apparates betrage einen Liter täglich. Er stelle
45% Alkohol her. An der Kühlröhre seien in letzter
Zeit wesentliche Verbesserungen angebracht worden.
Und zwar an Hand der fachmännischen Beratung des
k. und k. Finanzbeamten Sándor Novák. Das Eigentumsrecht
an den Apparat gehöre ihm und drei anderen
Kadetten. Sie stellten den Alkohol zum eigenen
Gebrauch und zur Bewirtung ihrer Gäste her.
Der Hauptmann ließ sich die Maschine zeigen und
belobte den Tausendkünstler, legte ihm aber ans
Herz, den Mannschaften auch nicht einen einzigen
Tropfen abzugeben.
In demselben Ort gab es noch drei Lager, doch
waren die andern recht weit von dem ihren entfernt.
Das eine lag einen halben Kilometer weit ab. Wenn
die Gefangenen dort etwas bei einem Spiel allzu laut
wurden, hörte man sie bis hierher. Trotzdem waren
sie so weit voneinander geschieden, als stünden die
Grenzen feindlicher Staaten dazwischen. Ihr Lager
hier hieß der Sechser-, das benachbarte der Siebenerpavillon.
Jedes Lager hatte einen Stabsoffizier
als Kommandanten. Die „Siebner“ war ein Plebejerpavillon,
dagegen war das dritte Lager, aus unbekannten
Gründen „Baubezirk“ genannt, ein exklusives,
vornehmes Lager. Man mußte mindestens
Leutnantsrang haben, um dort aufgenommen zu wer-
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