Untitled - Adatbank

Jetzt ließ das Lager begeisterte Hochrufe ertönen.
Genosse Nassok fuhr fort: „Pocht euer Herz nicht vor
Begeisterung, wenn ihr die opfermutige Masse der
russischen Freiheitskämpfer erblickt?“ Genosse Nassok
hielt inne, damit der Stabsoffizier seine Worte
verdolmetschte: „Pocht Ihnen das Herz nicht dankerfüllt
bei dem Gedanken, daß Sie wieder zu den Waffen
greifen können, die man Ihren Händen entwunden
hat, daß Schwerter hell blinken werden... ?“
Aber jetzt wurde es schlimm. Simi Groß, der Zeitungsvorleser,
verzog den Mund zu einem Grinsen.
Genosse Nassok merkte das sofort. Er winkte Groß
zu sich heran und zog seinen Revolver: „Ich befehle
Ihnen, meine Worte genau wörtlich zu übersetzen.
Vor allem: Man hat meine Worte völlig entstellt wiedergegeben!“
Groß sagte: „Herr Nassok zwingt micht mit Waffengewalt,
zu verdolmetschen, daß man seine Worte
entstellt wiedergegeben habe.“
Genosse Nassok beobachtete die Gesichter und erkannte,
daß diesmal die Ubersetzung richtig war. Er
fuhr fort: „Sagen Sie den Gefangenen, daß sie viel zu
versklavt sind, als daß ich hoffen dürfte, daß sie
meine Worte fassen könnten. Sagen Sie es!“ Groß
tat es.
Nassok: „Sagen Sie, daß ich mit Sklavenseelen
nicht verhandle, sie mögen ihre Fesseln bewahren.
Weder liebe ich sie, noch hasse ich sie. Ich kümmere
mich weiter nicht um sie.“
Groß sagte auch dies.
Nassok: „Sagen Sie ihnen, Gott möge ihnen auf
dem Weg zur Schlachtbank beistehen, wohin sie vermutlich
in Bälde wieder einrücken werden.“ Es mußte
verdolmetscht werden, denn Nassok hielt den Revolver
in der Hand und beobachtete die Gesichter. Dann
verbeugte er sich kurz und verließ sie.
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