Untitled - Adatbank

oben Panzerdeckung. Jenseits feuerten Geschütze
und Gewehre. Er traf aufgeregt seine Anordnungen.
Er empfand zu gleicher Zeit eine gewisse neugierige
Befangenheit. Man mußte nicht, wie er es sich vorgestellt
hatte, hinausstürmen. Wie sollte das auch
möglich sein? Mitunter funkte eine Lichtgarbe auf,
eine Leuchtkugel, und er sah ein breites Drahtnetzwerk
vor sich. Wie sollte man da hindurchstürmen?
Es erging der Befehl, unaufhörlich gegen den Feind
zu schießen, doch sah man ihn gar nicht, aber man
schoß redlich die ganze Nacht hindurch. Den Kopf
mußte man nicht hinausstecken, konnte durch die
Panzerplattendeckung schießen. Es entfaltete sich
eine Art brillanten Feuerwerks, er bestaunte die
Schrapnells, die in wunderbaren Lichtfontänen zerstäubten.
Das Rattern der Maschinengewehre, das
dumpfe Grollen der Geschütze, das Pfeifen der Granaten,
das Sausen der Schrappnells — alles war beinahe
eine Art Musik. Mit der Morgendämmerung
nahm die Schießerei allmählich ein Ende. Er spähte
vorsichtig hinüber. In Steinwurfsentfernung hatte
sich der Feind eingegraben.
Ein Feldwebel, der schon längere Zeit dabei war,
sagte, in der Nacht wären die Russen vorwärts gekommen.
Dazu hatten sie den großen Krach nötig
gehabt.
Es wurde Tag. Vor sich hatte er ein Weizenfeld.
Mitten in der zarten Weizensaat waren zwischen
Pfählen die Drahtverhaue gespannt. Köstliches
Aroma des Frühlings. Spatzen hüpften in der Saat
zwischen den Pfählen. Flatterten über die Minen.
Flogen auf die schwefelspeiende Maschine, den Flammenwerfer,
von dem es hieß, daß er die Soldaten
lebendigen Leibes versenge. Auch auf die Gasmasken
setzten sie sich, die umherlagen und nicht benutzt
worden waren, weil in dieser Nacht der Feind
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