Untitled - Adatbank

töse flaute wieder ab. Im Ural hatte sich das Koltschak-Gaidasche
gegenrevolutionäre Regime gebildet.
Das waren die Sieger. Sie erklärten jetzt, daß sie
die Rangabzeichen der gefangenen Offiziere und
Mannschaften anerkannten. Diese sollten auch weiterhin
aller Privilegien teilhaftig bleiben, die ihnen als
Kriegsgefangenen gebührten. Sie erhalten Sold. Sie
warten also hier auf den Frieden.
Kontreadmiral Koltschak, der Diktator des fernen
Ostens, gab neues Geld aus. Die Monatebezüge wurden
in dieser Währung ausgezahlt. Und nicht fünfzig
Rubel, wie früher, sondern hundert. Doch diese hundert
von Koltschak reichten nicht einmal für die
Brotration eines Monats aus. Aber auch das Vertrauen
zu dem alten Zarenrubel war erschüttert. Die
Kriegsgefangenen wurden endlich gewahr, daß die
sieben fetten Jahre dahin waren und das Brotsorgen
vor der Tür standen. Tausende und aber Tausende
hockten in den Lagern zusammen. Gefangen. Machtlos.
Hilflos. Man mußte etwas Neues ausfindig machen,
mußte die alte Denkungsart durchbrechen,
denn der Wert des Rubels sank unaufhaltsam, und es
war kein Ende abzusehen. Der Hunger meldete sich.
Jetzt ging es nicht mehr um kleine Bequemlichkeiten,
jetzt wünschten die Gefangenen anderes als die Erlösung
vom ewigen Ananaskompott.
Dieses neue Lager befand sich am Ufer des Jenissei,
in der Nähe der Stadt Krasnojarsk, auf einer
Anhöhe. Es war viel größer als die alten Lager am
Ussuri. Auch hier gab es Kriegsgefangenenläden,
Lawkas, und es fehlten ebensowenig Offiziersversammlungen
wie Theater und ein philharmonisches
Orchester. Auch die anderen Einrichtungen, angefangen
vom Waschraum bis zu den Fürsorgekomitees,
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