Untitled - Adatbank

traurig zu sein, Herzenspein zu empfinden und für
ihn zu zittern. Wer hatte ihnen diese Aufgabe zugeteilt?
Einerlei, das war ihr Kommando, und sie mußten
parieren. Mit einer Wehmut ohne Ende, schweren
Herzens, umarmten sie sich auf dem Bahnhof.
Dem Söhnchen einen langen Kuß, und dann stieg er
in den Zug nach Krakau ein.
* *
*
Der Zug sauste auf Lublin zu, und man sah an
den Eisenbahnstationen polnische Legionäre, die Ansichtskarten
schrieben... Noch am letzten Tage hatte
er eine Karte von Oberleutnant Friedeck erhalten,
des Inhalts, seine Beförderung zum Kadetten sei bereits
eingetroffen. Diese Mitteilung war amtlich gestempelt,
und es war ausdrücklich gesagt, er dürfte
seine Sterne, die Abzeichen seines Rangs, sofort an
dem Halskragen seiner Uniform befestigen und sich,
falls es darauf ankäme, mittels dieses Briefes legitimieren.
Dies bedeutete ihn eine nicht geringe Freude,
brachte auch etwas höhere Gage mit sich. Sollte der
Krieg noch lange dauern, würde er etwas beiseite
legen können. Aber dafür brachte er auch seinen
Kameraden an der Front, jedem einzelnen etwas Erfreuliches
mit. Die Kisten des Majors hatte er an die
befohlene Adresse ausgeliefert, den Fotoapparat des
Répas mitgenommen, er hatte Konserven und Dunstobst
eingekauft, desgleichen junge Kohlrüben in Öl
sowie Forellen in Aspik, Emmenthaler Käse und
Salami.
Wohlverwahrt waren die Fotografien für den Oberleutnant,
auch die Leber mit den Datteln war im
Paket. Dies befand sich in Obhut des Burschen in
einem Abteil dritter Klasse. Eines ehrlichen Jungen,
eines Schwaben, dem man alles anvertrauen
konnte. Aber jetzt kam der schwarzköpfige Junge
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