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Untitled - Adatbank

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„Versteht sich.“<br />

„Man kann auch durchfallen?“<br />

„Natürlich man kann. Aber wozu solltest du dir<br />

jetzt diese Tortur mit der Prüfung antun? Jetzt<br />

schert sich der Teufel um solche Formalitäten. Du<br />

verlangst ganz einfach, man solle dich sofort nach<br />

der Ausbildung an die Front hinausschicken, und<br />

dann, sogleich nach deiner ersten Heldentat, nach<br />

dem ersten Bravourangriff, wirst du prompt befördert.<br />

Bist dann ein Herr. Bekommst Gage. Erhältst<br />

einen Offiziersburschen. Brauchst keinen Tornister<br />

auf dem Buckel zu schleppen. Futterst Offiziersmenage.“<br />

Das waren ihm spanische Dörfer: Schokolade, Menage,<br />

Offiziersbursche... das nervenzerrüttende Warten<br />

hatte Monate gedauert. Auch das hatte also kein<br />

Ende. Nun brauchte er keine Anstellung mehr. Keinen<br />

Staatssekretär. Keine Zukunft.<br />

In den Zeitungen machten sich die Kriegsnachrichten<br />

breit, in den Schaufenstern die „Transparente“.<br />

Unbekannte Soldatengesichter waren da von<br />

elektrischer Glorie durchleuchtet. Aber er fand nichts<br />

Freudiges, das er seiner Frau hätte heimbringen<br />

können — was sollte er berichten? So etwa: „Denke<br />

dir, am Strij sind drei Bataillone durchgebrochen.“<br />

Oder: „Man hat die Kriegslieferanten, die Sohlen aus<br />

Papier geliefert haben, verurteilt. Recht geschieht‘s<br />

ihnen...“?<br />

Und dennoch mußten sie sich hinsetzen und alles<br />

besprechen. Er seinerseits ist zwar schon versorgt.<br />

Hat sein Programm. Was wird aber aus der Frau,<br />

dem Kind? Nun, es gibt ja eine Kriegsunterstützung,<br />

allerhand Wohlfahrtsaktionen. Man sagt: „Die Gattin<br />

des treuen Kriegers...“<br />

Und dann die Begeisterung!<br />

Vor allem die Heimreise. Er wird mit seiner Frau<br />

zu seinen Eltern, den „Alten“, reisen. Man bekommt<br />

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