Untitled - Adatbank

prunkenden Epauletten den Vorschlag, die Kriegsgefangenen
zu Propagandazwecken auf der Twerskaja
aufmarschieren zu lassen... neue Modeartikel
sind in einem Modeatelier in Budapest angelangt...
über Kol-Malin stürzt ein Flugzeug ab... ein russischer
Artillerist findet wichtige Schriftstücke am
Rande eines Sumpfes bei Rokitno, ein Major schwingt
sich zu der Bemerkung auf: „Mein Rheuma hat
schon etwas nachgelassen“... ein Oberst gibt durchs
Telefon den Befehl: „Nicht wanken und nicht weichen
bis zum letzten Mann!“... der Leutnant Beregi
schießt auf den Wachtmeister, weil dieser gewagt
hatte, ihm zu widersprechen... und allerhand Pechvögel
von Familienväter gucken selbstvergessen zu,
wie der Herr Hofschauspieler bei Kiew mit den Palatschinken
seine Künste treibt...
In dem steinernen Hause kein geringeres Menschengewimmel.
Man trinkt Tee... einige waschen
sich... doch da — ein ehrfurchtsvoller Kreis um
einen Oberst. Man sprach leise, man hörte ihm andächtig
zu. Auf einer Holzbank an der Wand saß der
hohe Herr und wollte etwas erklären: „Nein“, sagte
er, „das geht nicht an, daß man die Tschechen für
alles verantwortlich macht. Der große Durchbruch
ist nicht allein deshalb passiert, weil die Tschechen
sich am linken Flügel massenhaft ergeben haben.
Nein, daß jetzt Hunderttausende in Gefangenschaft
geraten sind, das kann man nur auf die übertriebene
Humanität der Obersten Heeresleitung zurückführen.
Man hat das Menschenmaterial schonen wollen, daher
die Einrichtung der bombensicheren Unterstände
— und im Augenblick des Sturms haben sich
alle in den Unterständen aufgehalten. Gewiß will
ich an der Heeresleitung keine Kritik üben, aber
diese übertriebene Schonung hat sich gerächt. Ich
selbst befand mich auf einer Inspizierung in der ersten
Linie, da ging das Trommelfeuer los, und ich
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