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Untitled - Adatbank

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das so wichtig sein? Das Ultimatum kann und muß<br />

diese Folgen haben... Was für ein Ultimattim? Weshalb<br />

ist denn dieses Ultimatum etwas so Ernstes?<br />

Einkreisungspolitik, Dreibund. Und nochmals: Ultimatum...<br />

Sie hatten seine Laune verdorben. Sprachen<br />

eine fremde Sprache. Er verließ mißgestimmt<br />

den Tisch. Ging heim und sah nur das liebliche siebenbürgische<br />

Städtchen Puj vor sich. Sah sich als<br />

Kreisrichter, sah sich seinen kleinen Jungen schaukeln<br />

in der Hängematte zwischen den zwei Birnbäumen.<br />

Was die Extra-Ausgabe betrifft, hatte er sie<br />

vollständig vergessen. Er legte sich zu Bett, doch<br />

erwachte er von dem Rascheln des Blattes. Seine<br />

Frau las sie. „Du liest die Zeitung, mein Kind?<br />

Nun... was gibt es?“<br />

„Hast du sie denn noch nicht gelesen? Es bereitet<br />

sich etwas Unheimliches vor... Mir will es nicht in<br />

den Sinn. Wenn nämlich auf dieses Ultimatum keine<br />

befriedigende Antwort gegeben wird... dann gibt<br />

es Krieg. Hier heißt es zwar in der Zeitung, daß die<br />

Gefahr des Krieges augenblicklich vollkommen ausgeschaltet<br />

ist. In dem Satze steht nicht einmal das<br />

Wort Krieg, es heißt nur der „bewaffnete Konflikt“,<br />

aber in einem anderen Satze heißt es doch Krieg...“<br />

„Warum nicht gar?! Sei nur nicht bange, sie werden<br />

schon eine befriedigende Antwort geben... Ja,<br />

ja, ja... sie wird schon... wird nicht ausbleiben...“<br />

Wie sonderbar, jetzt ist es seine Frau, die ihr<br />

Schicksal mit allerhand dynastischen Angelegenheiten<br />

in Zusammenhang bringt. „Wir wollen unser<br />

Schicksal nicht mit dem kaiserlichen Hof verknüpfen“,<br />

sagt er, „was schert uns Giesl, der Belgrader<br />

Botschafter. Ja, leg dich lieber zu Bett, mein geliebtes<br />

Kind!“<br />

Aber am nächsten Tage empfing ihn der Staatssekretär<br />

nicht, erst am dritten Tage, und war da<br />

sehr ungehalten: „Bin äußerst überrascht: Ihre Bitte<br />

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