Untitled - Adatbank

Der Unterstand des Oberleutnants war ein bequemer,
angenehmer, großer Raum. Sie plauderten
und kamen im eifrigen Gespräch einander näher.
Nach dem Abendbrot gab ihm der Oberleutnant seinen
Burschen mit. Dieser sollte ihn mit einer kleinen
elektrischen Lampe in seinen Unterstand begleiten.
Es war ein älterer Landstürmer, der ihn
durch die Windungen der Schützengräben mit schwerer
Not hindurchzottelte.
Einmal wollte er haltmachen. Er stellte sich auf
die Zehen, aufgeregt, mit pochendem Herzen streckte
er den Kopf in die Höhe, spähte aus der Deckung
behutsam umher, seine Augen traten fast aus den
Höhlen, doch er sah nichts, obwohl es noch nicht
finster war. Der Bursche des Oberleutnants rief zu
ihm hinauf: „Was wollen Sie denn sehen, Herr Kadettaspirant?“
„Nicht so laut. Ich sehe nach der feindlichen
Front.“
Der Offiziersbursche lachte. „Die Front kann man
nicht sehen, Herr Kadettaspirant.“
„Warum denn nicht?“
„Wir sind jetzt in Reserve. Die Front ist jenseits
des Hügels. Wir sind in Ruhestellung. Wenn man die
Russen sehen will, muß man wenigstens einen Kilometer
vor.“
„Was sollen dann diese vielen Schützengräben?“
„Sie sind eben hier, man kann sie schon mal verwenden.“
So, also das hier ist überhaupt keine Front. Und
deshalb muß hier das Einrücken streng nach dem
Reglement erfolgen. Sein Unterstand war ganz miserabel.
Ein kleines Loch in der feuchten Erde. Auf
einer Seite war eine breite Stufe, und hier bereitete
ihm der Bursche die Schlafstelle, legte auf die
feuchte Erdstufe ein Bündel Stroh — das Bett war
fertig. Er konnte sich hinlegen. Den Mantel breitete
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