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Jahresgutachten 1991/92 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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Drucksache 12/1618<br />

Tabelle 17<br />

Deutscher Bundestag -<br />

12. Wahlperiode<br />

Entwicklung der Auftragseingänge und der Produklion Im Bauhauplgewerbe<br />

Veränderung gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum in vH<br />

Auftragseingang (Volumen) Nettoproduktion 1 )<br />

Zeitraum<br />

insgesamt<br />

Hochbau<br />

zusammen ~o~~~:~au<br />

Tiefbau insgesamt Hochbau Tiefbau<br />

1980 - 7,4 - 6,1 -11,3 - 9,6 - 0,2 - 0,4 0,2<br />

1981 -18,2 -14,1 -15,2 -25,1 - 8,5 - 7,2 -10,7<br />

1982 0,1 - 2,3 1,2 4,3<br />

- 3,7 - 4,9 - 1,7<br />

1983 9,7 11,4 19,5 6,5 0,9 3,7 - 3,7<br />

1984 - 7,0 -14,8 -20,9 7,9 1,4 2,0 0,3<br />

1985 - 2,2 - 5,7 -22,3 2,9 -- 9,6 -15,1 0,7<br />

1986 7,2 5,8 6,2 9,1 5,8 4,2 8,3<br />

1987 - 4,1 3,3 - 7,4 - 5,2 - 0,3 - 0,1 - 0,6<br />

1988 7,7 9,9 10,0 4,7 4,8 6,5 2,2<br />

1989 10,7 11,2 11,9 9,9 6,8 7,8 5,1<br />

1990 8,0 10,8 17,7 3,9 5,4 7,2 2,7<br />

1990 Jan bis Sep2) 9,0 12,2 20,3 4,3 6,2 7,8 3,5<br />

<strong>1991</strong> Jan bis Sep2) 2,0 2,4 4,4 1,3 1,5 1,6 1,3<br />

-<br />

1) Abgrenzung nach Unternehmen, k.alendermundtJich<br />

2) Fiir Auftragseingänge: Januar bis August.<br />

verbands des Deutschen Baugewerbes hauptsächlich<br />

der Rationalisierung der Baustellenfertigung. Bis Juni<br />

diesen Jahres wurde von den Bauunternehmen kaum<br />

über Arbeitskräftemangel berichtet. Seither haben<br />

die Klagen über einen Mangel an Fachkräften, aber<br />

auch an Kräften mit einfachen Qualifikationen wieder<br />

zugenommen.<br />

Angesichts ihrer günstigen Geschäftslage erhöhten<br />

die Bauunternehmen im Berichtsjahr die Preise mit<br />

7 vH stärker als im Vorjahr. Bedeutenden Anteil daran<br />

hatten die im April vereinbarten Tariflohnsteigerungen<br />

in Höhe von 7 vH.<br />

Hohe Überschüsse Im Handel<br />

mit den neuen Bundesländern<br />

110. Eine enorme Bedeutung für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung im alten Bundesgebiet kommt den Warenlieferungen<br />

in die neuen Bundesländer zu. Sie haben<br />

die Konjunktur in den alten Bundesldndern in<br />

besonderem Maße gestärkt. Mit einem Wert von mehr<br />

als 190 Mrd DM sind die Warenlieferungen und Einnahmen<br />

aus Dienstleistungen wohl auch der bedeutendste<br />

gesamtwirtschaftliche Indikator für die Dominanz<br />

des westlichen Güterangebots auf den ostdeutschen<br />

Märkten. Freilich enthielten die Warenlieferungen<br />

zum Teil auch ausländische Güter, die zuvor nach<br />

WestdeutscWand eingeführt wurden (Ziffer 115).<br />

Dennoch zeigt der steile Anstieg der Produktion in<br />

den konsumnahen Zweigen des Verarbeitenden Gewerbes<br />

:Mitte vergangenen Jahres, daß die Nachfrage<br />

aus den neuen Bundesländern die konjunkturelle Entwicklung<br />

der westdeutschen Industrie erheblich be-<br />

günstigt hat. So war in den neuen Bundesländern ein<br />

außerordentlich hoher Nachholbedarf zu befriedigen.<br />

In der ehemaligen DDR war eine Palette von Produkten,<br />

welche für die westdeutschen Verbraucher schon<br />

lange zum täglichen Leben gehörten, nicht oder nur<br />

unter Inkaufnahme sehr langer lieferfristen verfügbar.<br />

Hinzu kamen die zumeist höhere Qualität von<br />

Produkten aus dem Westen und vielfach eine Abneigung<br />

gegenüber dem eigenen Sortiment. Unterstützt<br />

durch den beträchtlichen Kaufkraftgewinn als Folge<br />

der Einführung der D-Mark im vergangenen Jahr, der<br />

umfangreichen staatlichen Transferleistungen und<br />

der beachtlichen Lohnsteigerungen wurde ein Nachfragestoß<br />

ausgelöst, der die westdeutschen Warenlieferungen<br />

auch noch in diesem Jahr kräftig ansteigen<br />

ließ.<br />

Produkte aus den neuen Bundesländern konnten nur<br />

in geringem Maße auf den westdeutschen Märkten<br />

Fuß fassen - sei es aufgrund mangelnder Wettbewerbsfähigkeit,<br />

sei es wegen ungenügenden Marketings,<br />

sei es wegen fehlenden Bekanntheitsgrades<br />

des Sortiments im Westen. Die ostdeutschen Warenlieferungen<br />

erreichten lediglich ein Niveau von<br />

13'/, Mrd DM, so daß im Jahre <strong>1991</strong> ein Saldo von<br />

mehr als 120 Mrd DM zustande kam. Erst wenn in den<br />

neuen Bundesländern umfangreiche Investitionen in<br />

Produktionsanlagen getätigt worden sind und daraufhin<br />

neue und verbesserte Produktionen aufgenommen<br />

werden, dürften auch die Warenströme aus Ostdeutschland<br />

stark anwachsen.<br />

111. Da es - mit Ausnahme der Statistik des innerdeutschen<br />

Warenverkehrs - kaum Indikatoren für die Güterströme zwischen<br />

Ostdeutschland und WestdeutschIund gibt, können bei<br />

der Schätzung der Handelssalden größere Fehler auftreten. Zur<br />

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