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Jahresgutachten 1991/92 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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Deutscher Bundestag - 12. Wahlperiode Drucksache 12/1618<br />

noch Tabelle 28<br />

Monat<br />

noch <strong>1991</strong><br />

März<br />

März/April/<br />

Mai<br />

April<br />

Mai<br />

J uli/August!<br />

September<br />

September<br />

Groß- und Außenhandel<br />

(Nordrhein-Westfalen)<br />

Begünstigte: 277 700<br />

Einzelhandel<br />

Begünstigte: 743100<br />

Bauhauptgewerbe<br />

Begünstigte: 1024 100<br />

Druckindustrie<br />

Begünstigte: 124400<br />

Metalhndustrie<br />

Textilindustrie<br />

Chemische Industrie<br />

Begünstigte: 716500<br />

Privates Versicherungsgewerbe<br />

Begünstigte: 254700<br />

Zum 1. 3. <strong>1991</strong> Anhebung der Löhne in den LohngruppenI~IVum 6,7 vH bis<br />

9,4 vH (Durchschnitt 7,6 vH) und in den Lohngruppen V~VIII um 6,4 vH mit<br />

einer Stufenerhöhung um 0,4 vH ab 1. 9. <strong>1991</strong>.<br />

Anhebung der Gehälter in den Gehaltsgruppen III und IV um 6,6 vH bis<br />

9,8 vH (Durchschnitt 7,3 vH) und in den Gehaltsgruppen [, U, V und VI um<br />

6,4 vH mit einer Stufenerhöhung von 0,4 vH ab 1. 9. <strong>1991</strong>. Streichung der beiden<br />

untersten Stufen in den Gehaltsgruppen I und 11.<br />

Anhebung der Löhne und Gehälter zum 1. 3.11. 4.11. 5. <strong>1991</strong> zwischen 6,8 vH<br />

und 7,4 vH in den einzelnen Tarifbezirken.<br />

Anhebung der Löhne und Gehälter um 7,0 vH zum 1. 4.<br />

Lohnanstieg nach einem Schlichtungsverfahren 7,0 vH zum 1. 4.<br />

Für die Monate April und Mai Vereinbarung von Pauschalzahlungen von je<br />

290 DM. Die Löhne und Gehälter werden ab 1. 6. <strong>1991</strong> um 6,1 vH angehoben<br />

bei einer Laufzeit der Tarifverträge bis zum 31. 3. 19<strong>92</strong>.<br />

In allen Tarifbereichen erfolgte eine Vorweganhebung der unteren Monatsgrundlöhne,<br />

zum Beispiel in Nordwürttemberg/Nordbaden:<br />

Arbeitswertgruppe [/11 von 1<strong>92</strong>0 DM auf 2016 DM<br />

[[] von 2016 DM auf 2064 DM<br />

Lohngruppe 1/2 von 18<strong>92</strong> DM auf 1976 DM<br />

Lohngruppe 3 von 1976 DM auf 2007 DM.<br />

Anhebung der Löhne und Gehälter um 6,7 vH zum 1. S. <strong>1991</strong><br />

Entgeltanhebung um 6,7 vH; die Ausbildungsvergütungen wurden in allen<br />

Tarifbereichen um 90 DM monatlich angehoben.<br />

Anhebung der Entgelte 6,5 vH ab dem 1. 10. <strong>1991</strong>. Hinzu kommt eine überproportionale<br />

Anhebung der Tarifgruppen I bis III um bis zu 16 vH, der Verantwortungszulagen<br />

und der Schichtzulagen.<br />

Lohndrift im zweiten Halbjahr <strong>1991</strong> im negativen Bereich.<br />

Insgesamt haben die bereits seit letztem Jahr<br />

nur noch mit jeweils einem Jahr Laufzeit vereinbarten<br />

Erhöhungen der Tarifverdienste den Anstieg der effektiven<br />

Entlohnung seither nahezu eingeholt. Der<br />

bereits im Jahre 1990 angestiegene Lohnkostendruck<br />

verstärkte sich im Jahresverlauf nochmals deutlich. Im<br />

zweiten Halbjahr <strong>1991</strong> lagen die Lohnstückkosten um<br />

knapp 6 vH über ihrem Vorjahresstand.<br />

Systemwandel erzwingt Abbau unrentabler<br />

Arbeitsplätze in den neuen Bundesländern<br />

148. Mit der Öffnung der DDR im Herbst 1989 vollzog<br />

das Wirtschaftssystem in Ostdeutschland einen<br />

gravierenden Wandel, der schließlich mit der Vereinigung<br />

Deutschlands in den nenen Bundesländern eine<br />

marktwirtschaftliche Ordnung etabliert hat. Im Laufe<br />

dieser Systemtransformation hat sich die Anzahl wettbewerbsfähiger<br />

Arbeitsplätze als äußerst gering erwiesen.<br />

Die Unternehmen und Betriebe, aber auch die<br />

öffentliche Verwaltung begannen deshalb, ihre Personalbestände<br />

den neuen wirtschaftlichen Bedingungen<br />

anzupassen, sei es, weil sich ganze Produktionen<br />

als nicht renlierlich erwiesen, oder sei es, daß ihre<br />

personelle Überbesetzung nun offengelegt wurde.<br />

Aus diesen Gründen sank die Anzahl der in Ostdeutschland<br />

Beschäftigten gegenüber 1989 um schätzungsweise<br />

3,3 Millionen Personen. Der größere Teil<br />

des Beschäftigungsabbaus erfolgte mit etwa 2 Millionen<br />

Personen bereits im Vorjahr. Einer Beschleunigung<br />

des Beschäftigungsabbaus in diesem Jahr stand<br />

entgegen, daß der Einsatz des arbeitsmarktpolitischen<br />

Instrumentariums nochmals stark ausgeweitet<br />

wurde. Durch umfangreiche Inanspruchnahme der<br />

besonderen Kurzarbeiterregelung, durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />

und auch durch die hinausgeschobenen<br />

Stillegungen von Treuhandunternehmen<br />

wurde der Bescbäftigungsabbau verzögert. Deshalb<br />

dürften am Jabresende noch knapp 6,3 Millionen Personen<br />

in den neuen Bundesländern beschäftigt gewesen<br />

sein.<br />

Völlig anders verlief dagegen die Entwicklung bei<br />

den Selbständigen. Seit Anlang 1990 nutzten viele<br />

Menschen die ihnen in der Marktwirtschaft gebotenen<br />

wirtschaftlichen Chancen und gründeten selbständige<br />

Existenzen. Bereits im vergangenen Jahr ist<br />

deshalb die Anzahl der Selbständigen und der mithelfenden<br />

Familienangehörigen um 235 000 angestiegen.<br />

Im Verlauf diesen Jahres dürften nochmals etwa<br />

140000 neu hinzugekommen sein.<br />

Das Arbeitsvolumen blieb auch im Jahre <strong>1991</strong> noch<br />

deutlich niedriger, als es der Bescbäftigtenzahl bei<br />

normaler Arbeitszeit entsprochen hätte. Zum einen<br />

war im Jahresdurchschnitt für gut 1,6 Millionen Personen<br />

Kurzarbeit angemeldet, deren durchschnittli-<br />

105

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