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Jahresgutachten 1991/92 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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Deutscher Bundestag - 12. Wahlperiode Drucksache 12/1618<br />

Tabelle 45<br />

Die voraussichtliche Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt <strong>1991</strong> und 19<strong>92</strong>')<br />

Tausend<br />

Westdeutschland 2 ) Ostdeutschland 3 ) Insgesamt<br />

t. Hj. 9112. Hj. 91\ <strong>1991</strong> I 19<strong>92</strong> t. Hj. 9112. Hj. 911 <strong>1991</strong> I 19<strong>92</strong> <strong>1991</strong> I 19<strong>92</strong><br />

Erwerbspersonen (im Inland) 30763 31245 31005 31485 8360 7970 8165 7885 39170 39370<br />

davon:<br />

Arbeitslose 1736 1665 1700 1895 795 1030 915 1350 2615 3245<br />

Erwerbstätige 29027 29580 29305 29590 7565 6935 7250 6535 36555 36125<br />

Selbständige 2969 2980 2975 2965 485 545 515 590 3490 3555<br />

Beschäftigte Arbeitnehmer 26058 26600 26330 26625 7080 6390 6735 5945 33065 32570<br />

Nachrichtlich:<br />

Pendlersaldo.() 182 350 265 425 -280 -450 -365 -525 -100 -100<br />

Arbeitslosenquote (vH)<br />

bezogen auf<br />

- alle Erwerbspersonen S ) 5.7 S~ 5!/z 6 9 12 10% 16 X X<br />

- die abhängigen Erwerbspersonen<br />

) 6,3 6 6 6% 9% 13 11 % 11% X X<br />

Kurzarbeiter 130 160 145 225 1945 1335 1640 915 X X<br />

Beschäftigte in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />

81 85 85 75 70 300 185 400 X X<br />

1) Jahresdurchschnitte und Halbjahresdurchschnitte. Eigene Schä.tzung, außer für Westdeutschland im 1. Halbjahr <strong>1991</strong>. Inlandskonzept in der Abgrenzung der<br />

Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen.<br />

2) Bundesrepublik Deutschland nach dem Gebietsstand vor dem 3. Oktober 1990; die Angaben schließen BerUn (West) ein.<br />

3) Neue Bundesländer einschließlich BerUn (Ost).<br />

4) Negatives Vorzeichen bedeutet, daß mehr beschäftigte Arbeitnehmer auspendeln als einpendeln. Für Westdeutschland: Pendlersaldo mit Ostdeutschland und<br />

mit dem Ausland. Für Ostdeutschland: Pendlersaldo mit Westdeutschland und mit dem Ausland.<br />

51 Arbeitslose in vH aller Erwerbspersonen (Inländer).<br />

6) Arbeitslose in vH der abhängigen Erwerbspersonen (Inländer).<br />

nicht mehr so günstigen Beschäftigtenentwicklung<br />

mit etwa 5 1 h vH deutlich schwächer zunehmen als<br />

in diesem Jahr (knapp Slf, vH). Die Nettoeinkommen<br />

werden sich, trotz der Senkung des Beitragssatzes<br />

in der Arbeitslosenversicherung ab dem<br />

1. Januar 19<strong>92</strong>, sogar nur um gut 4112 vH erhöhen,<br />

vor allem wegen der Progressionswirkung des Einkommensteuertarifs.<br />

Das wird allerdings dadurch<br />

ausgeglichen, daß die staatlichen Einkommensübertragungen<br />

kräftig aufgestockt werden. So<br />

wild das Kindergeld erhöhl, und die Bezugsdauer<br />

für das Erziehungsgeld wird verlängert. Alles in<br />

allem werden deshalb die verfügbaren Einkommen<br />

mit knapp 5 1 h vH nicht nennenswert schwächer<br />

steigen als in diesem Jahr.<br />

In Ostdeutschland wird die Einkommensentwicklung<br />

durch die starke Anhebung der Löhne und ­<br />

in deren Schlepptau - auch der Transfereinkommen<br />

geprägt. Der Rückgang bei der Beschäftigung<br />

wird dadurch mehr als überspielt. Überschlägig<br />

geschätzt werden die Nettolohn- und -gehaltssumme<br />

um 13 vH und die Summe der Transfereinkommen<br />

sogar um 35 vH zunehmen. Alles in allem<br />

dürften die ostdeutschen Haushalte im kommenden<br />

Jahr über ein Einkommen verfügen, das etwa<br />

um ein Viertel höher ist als in diesem Jahr, trotz<br />

sinkender Beschäftigung und steigender Arbeitslosigkeit.<br />

Bei dieser Entwicklung der Einkommen werden die<br />

Verbrauchsausgaben in nominaler Rechnung in den<br />

alten Bundesländern um etwa 6 vH, in den neuen<br />

Bundesländern hingegen um 17 vH zunehmen. Da<br />

wie dort wild allerdings ein großer Teil des Einkommenszuwachses<br />

durch steigende Preise aufgezehrt, in<br />

Westdeutschland wild es sogar der größte Teil sein.<br />

249. Die Aussichten, daß sich der Preisanstieg im<br />

nächsten Jahr deutlich abflachen könnte, sind nicht<br />

gut. Der Kostendruck, der auf den Unternehmen lastet,<br />

ist groß, und er läßt nach den Annahmen der Prognose<br />

nur wenig nach. Zudem gibt es, wie der unverminderte<br />

Anstieg der Preise auf der Produzenten- und<br />

Konsumentenstufe zeigt, Überwälzungsmöglichkeiten.<br />

Dennoch sind die künftigen Preissteigerungsralen<br />

nichl schon feslgescbrieben. Darüber wild bei den<br />

Lohnverhandlungen im nächsten Jahr mitentschieden.<br />

Eine Verringerung wird möglich sein, sofern die<br />

Lohnpolitik eine solche einkalkuliert.<br />

Wir schätzen, daß die Verbraucherpreise in den alten<br />

Bundesländern im Verlauf des nächsten Jahres (Jahresende<br />

19<strong>92</strong> gegen Jahresende <strong>1991</strong> gerechnet) mit<br />

einer Rate von 31,6 vH steigen werden. Das ist etwa die<br />

gleiche Rate, die sich für dieses Jahr vermutlich ergeben<br />

hätte, wenn nicht einige Verbrauchsteuem erhöht<br />

worden wären. Der "fiskalische Preissprung" ist allerdings<br />

nicht nur in diesem Jahr spürbar gewesen, sondern<br />

er wirkt auch noch ins nächste Jahr hinein: Ende<br />

<strong>1991</strong> wild der Preisindex für die Lebenshallung schon<br />

um 2 vH höher sein als im Jahresmittel (Überhang).<br />

Das drückt sich im erslen Halbjahr 19<strong>92</strong> in hohen Steigerungsraten<br />

gegenüber dem Vorjahr aus. Mit der<br />

aktuellen Preisentwicklung hat das nichts zu tun, sie<br />

wird durch diese Raten überzeichnet. Möglicherweise<br />

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