Jahresgutachten 1991/92 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...
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Deutscher Bundestag - 12. Wahlperiode Drucksache 12/1618<br />
Offene und verdeckte Arbeltslostgkelt tu Ostdeutschland<br />
Tabelle 31<br />
Zeitraum<br />
Registrierte<br />
Arbeitslose<br />
Teilnehmer in Maß-<br />
Kurzarbeiter nahmen <strong>zur</strong> beruflichen Empfänger von<br />
Teilnehmer Weiterbildung<br />
in Arbeitsinsgesamt<br />
durch- beschafdar.:<br />
in<br />
schnitt- fungsmaß-<br />
Vorruhe- Alters-<br />
Vollzeitstands-<br />
übergangs-<br />
lieher nahmen insgesamt<br />
maßnah-<br />
geld geld<br />
Arbeits-<br />
men<br />
ausfall<br />
Offene und<br />
verdeckte<br />
Arbeitslosigkeit<br />
I)<br />
Anzahl in Tausend vH Anzahl in Tausend<br />
1990 2. Vi. 235 "<br />
3. Vi. 308,9 1295,0 40 'I 20 a) 270 'I<br />
4. Vi. 556,5 t 735,9 46.3 11,8 85 'I 35 'I 305 'I 10 "<br />
1720 a)<br />
<strong>1991</strong> I. Vj. 756,5 1<strong>92</strong>5,8 54,0 40,9 140 'I 60'1 340 " 60 "<br />
2295 a)<br />
2. Vj. 834,9 1962,1 56,1 101,3 223.2 95 a) 374,9 133,9 2640 'I<br />
3. Vi. 1022,5 1464,0 56,5 234,1 330 'I 130 a} 359,1 205,3 2780 'I<br />
4. Vj.al 1050 1200 56~ 360 395 155 330 335 2910<br />
<strong>1991</strong>a) 915 1640 56 185 270 110 350 185 2660<br />
I) Registrierte Arbeitslose. Anzahl der Kurzarbeiter multipliziert mit ihrem durchschnittlichen Arbeitsausfall, Teilnehmer in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.<br />
Teilnehmer in ganztägigen FuU-Maßnahmen (VoHzeit) und Empfänger von Vorruhestandsgeld sowie von Altersübergangsgeld.<br />
a) Eigene Schätzung.<br />
Quelle: BA<br />
Mitte Juni auf Mitte Juli überdurchschnittlich stark<br />
<strong>zur</strong>ückgegangen, weil hier Kündigungsschutzabkommen<br />
zum 30. Juni ausgelaufen waren und erst damit<br />
den Unternehmen ein stärkerer Beschäftigungsabbau<br />
ermöglicht worden ist.<br />
Bislang hat sich in den einzelnen Regionen keine sonderlich<br />
starke Düferenzierung der Kurzarbeit herausgebildet.<br />
Die Anzahl der Kurzarbeiter war überall beträchtlich,<br />
lediglich in den Arbeitsamtsbezirken Dresden<br />
und Berlin (Ost) lag der Kurzarbeiteranteil im<br />
September merklich niedriger als im Durchschnitt der<br />
neuen Bundesländer insgesamt. Während der Arbeitsmarkt<br />
in Berlin (Ost) auch beträchtlich von der<br />
Expansion in Berlin (West) profitierte, lag dies in Dresden<br />
weniger an einer bereits verbesserten Arbeitsmarktlage<br />
als vielmehr daran, daß dort die Arbeitskräfte<br />
weit überdurchschnittlich häufig Qualifizierungsangebote<br />
der Bundesanstalt für Arbeit ohne<br />
gleichzeitige Kurzarbeit angenommen haben.<br />
154. Für die neuen Bundesländer sind deutlich erleichterte<br />
Förderbedingungen für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />
im Arbeitsförderungsgesetz fixiert<br />
(JG 90 Tabelle 19). Angesichts der andauernden Arbeitsmarktschwäche<br />
wurden die ursprünglich bis<br />
Mitte dieses Jahres befristeten Sonderregelungen bis<br />
Ende 19<strong>92</strong> verlängert. Mit dem Einsatz dieses fnstrumentariums<br />
erhoffte sich die Arbeitsmarktpolitik zunächst<br />
eine Entlastung der lokalen Arbeitsmärkte.<br />
Darüber hinaus soll verhindert werden, daß die Begünstigten<br />
in längerfristig andauernde Arbeitslosigkeit<br />
geraten und dadurch an Qualifikation einbüßen.<br />
Die durch Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen geförderte<br />
Beschäftigung nahm zunächst nur schleppend<br />
zu. Erst nachdem Anfang März im Rahmen des "Gemeinschaftswerk<br />
Aufschwung Ost" für dieses Jahr<br />
insgesamt 900 Millionen DM für Zuschüsse zu den<br />
Sachkosten für die Pfanung, Vorbereitung und DurchfühIWlg<br />
von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zusätzlich<br />
<strong>zur</strong> Verfügung gestellt wurden, beschleunigte<br />
sich der Zugang in die geförderte Beschäftigung ab<br />
dem zweiten Quartal merklich. Ende August war mit<br />
knapp 262 000 Personen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />
die ursprünglich erst zum Jahresende angestrebte<br />
Größenordnung bereits nahezu erreicht. Daraufhin<br />
paßte die Bundesanstalt für Arbeit das Ziel auf<br />
400 000 geförderte Personen zum Jahresende an. Dies<br />
dürfte auch weitgehend ausgeschöpft worden sein.<br />
Angesichts der allgemein schwierigen Arbeitsmarktlage<br />
in den neuen Bundesländern erfolgte der Einsatz<br />
von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen flächendekkend.<br />
Im Laufe diesen Jahres sindwegenbefürchteter<br />
regionaler Schwerpunkte der Arbeitslosigkeit auch<br />
Großprojekte mit jeweils mehr als 150 geförderten<br />
Arbeitskräften begonnen worden. Diese Projekte haben<br />
zu keiner merklichen regionalen Konzentration<br />
der geförderten Arbeitsbeschaffung geführt.<br />
Seit September letzten Jahres wurden 385000 Arbeitskräfte<br />
in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen vermittelt,<br />
von denen Ende Oktober <strong>1991</strong> noch 348000<br />
Personen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen beschäftigt<br />
waren. Dabei stand im Gegensatz zu Westdeutschland<br />
nicht die Förderung von Problemgruppen<br />
am Arbeitsmarkt im Vordergrund. Da die Sanierung<br />
der an vielen Orten Ostdeutschlands ruinierten<br />
Umwelt aucb durch Mittef der Bundesanstalt für Arbeit<br />
begonnen werden sollte, konzentriert sich die<br />
Arbeitsbeschaffung auf den Bereich .Landwirtschaft,<br />
Garten- und Landschaftsgartenbau" vor dem Bereich<br />
"Bau und Gebäudeerschließung". Die in Westdeutschland<br />
vorrangigen sozialen Dienste und Arbeiten<br />
in Büro und Verwaltung waren dagegen in 05tdeutschland<br />
kein Förderschwerpunkt.<br />
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