Jahresgutachten 1991/92 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...
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Drucksache 12/1618<br />
Deutscher Bundestag -<br />
12. Wahlperiode<br />
Tabelle 16<br />
Regionale Enlwicklung der nominalen Einzelhandelsumsälze')<br />
Veränderung gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum in vH<br />
Land 1989 1990<br />
1989 1990 <strong>1991</strong><br />
1. Hj.<br />
I<br />
2.Hj. 1. Hj.<br />
I<br />
2. Hj. 1. Hj.<br />
I<br />
Juli<br />
Schieswig-Hoistein 5,4 11,6 6,2 4,7 8,4 14,6 12,1 7,0<br />
Hamburg 2,8 11,0 2,0 3,6 8,1 13,6 14,3 12,6<br />
Niedersachsen 5,0 12,7 5,7 4,4 8,4 16,7 14,4 8,1<br />
Bremen 3,5 7,9 3,8 3,2 5,7 9,9 9,5 12,5<br />
Nordrhein-Westfalen 4,6 8,1 5,1 4,2 6,7 9,3 10,4 18,6<br />
Hessen 5,0 8,7 6,2 3,8 6,1 11,2 13,9 12,5<br />
Rheinland-Pfalz 5,0 6,7 4,5 5,5 7,2 6,2 8,4 9,0<br />
Baden-Württemberg 5,2 9,0 5,9 4,5 6,6 11,3 12,9 10,5<br />
Bdyern 5,8 11,1 5,8 5,8 9,2 12,8 14,9 11,2<br />
Saarland 4,1 5,7 5,4 3,0 4,5 6,8 10,9 17,8<br />
Berlin (West) 5,3 28,0 4,3 6,3 12,3 42,1 28,0 -7,1<br />
Bundesgebiet 2 ) 4,8 10,7 5,2 4,5 7,8 13,4 13,5 11,6<br />
q Ohne Agenturtankstenen.<br />
21 (;ebiehsland vor dem 3. Oktober 1990; die Angaben schließen Berlin (West) ein.<br />
Dem Staatsverbrauch des Bundes liegen im wesentlichen hoheitliche<br />
Aufgaben zugrunde. Nach dem Beitritt der DDR zum<br />
Bundesgebiet profitieren auch die Bürger der ehemaligen DDR<br />
von diesen Leistungen des Bundes. Dementsprechend ist ein<br />
Teil der Bundesausgaben für den Staatsverbrauch, die im Westen<br />
als Personalautwendungen oder Sachkäufe anfallen, entsprechend<br />
der Nutzung der damit finanzierten Leistungen dem<br />
Osten Deutschlands zu<strong>zur</strong>echnen. Diesem Gedanken trägt das<br />
Statistische Bundesamt dadurch Rechnung, daß der Staatsverbwuch<br />
des Bundes entsprechend den Bevölkerungsanteilen<br />
Westdeutsch/ands und Ostdeutschlands diesen beiden Gebieten<br />
zugeordnet wird. In den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen<br />
Westdeutschlands schlägt sich diese Zuordnung wie<br />
folgt nieder: Zuerst wird der Staatsverbrauch des Bundes je<br />
getrennt für Westdeutschland und Ostdeutschland gemäß den<br />
anfallenden Ausgaben für Personal, Sachaufvvand und Verteidigung<br />
herechnet (Arbeitsortkonzept). Der sich damit insgesamt<br />
ergebende Staatsverbrauch des Bundes wird sodann entsprechend<br />
den<br />
Revölkerungsanteilen aufgeteilt (Nutzerkonzept).<br />
Die Differenz zwischen dem Staatsverbrauch des Bundes in<br />
Westdeutsch/and nach dem Arbeitsortkonzept und dem Nutzerkonzept<br />
geht als Verkäufe an die übrige Welt in den Staatsverbrauch<br />
Westdeutschlands ein und mindert diesen in derselben<br />
Größenordnung. Die Gegenbuchung zu dieser Differenz erfolgt<br />
heim Dienstlei."ltungsexport.<br />
Länder und Gemeinden in Westdeutschland weiteten<br />
ihH~ Aufwendungen für den Staatsverbrauch um<br />
8\"'2 vH aus. Die Personalausgaben, die bei ihnen über<br />
80 vH des Staatsverbrauchs ausmachen, stiegen um<br />
knapp 8 vH. Noch kräftiger baben sie ihre Ausgaben<br />
für Sachkäufe erhöht (9 vH). Neben der allgemeinen<br />
Erhöhung der Löhne und Gehälter im öffentlichen<br />
Dienst um 6 vH schlugen sich im Anstieg der Personalkosten<br />
auch die strukturellen Verbesserungen vor<br />
allem bei Berufen im Gesundheitsbereich nieder.<br />
Hiervon waren insbesondere die Gemeinden betroffen,<br />
deren Personalausgaben mit einer Rate von 9 vH<br />
überdurchschnittlich kräftig expandierten.<br />
Hinter dem Anstieg des Staatsverbrauchs der Sozialversicherung<br />
von gut 9 vH stand vor allem der kräftige<br />
Ausgabenzuwachs der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
für soziale Sachleistungen (Ziffer 207).<br />
Geringerer Anstieg der Investttionstätigkelt<br />
102. Ansteigende Unternehmensinvestitionen haben<br />
der Konjunktur auch im Jahre <strong>1991</strong> - nunmehr<br />
im drillen Jahr in Folge - starke Impulse gegeben.<br />
Allerdings ließ ihre Scbubkraft im Laule des Jahres<br />
deutlicb nacb. Nacbdem im ersten Halbjahr <strong>1991</strong> noch<br />
knapp 13 vH mehr an Ausrüstungsgütern ausgeliefert<br />
wurden als im Vorjahr, stieg das Investitionsvolumen<br />
im zweiten Halbjahr nicht weiter an. Trotz schwacher<br />
Zunahme im Jahresverlauf wurde ein jahresdurchschnittlicher<br />
Zuwachs der realen Ausrustungsinvestitionen<br />
von 10 vH erreicht.<br />
Der hohe Umsatz an Investitionsgütern im Inland sowie<br />
die rapide steigenden Investitionsgütereinfuhren<br />
in der ersten Hälfte des Jahres <strong>1991</strong> beruhten zu<br />
einem guten Teil darauf, daß Investitionsgüterbestellungen<br />
des Vorjahres nun <strong>zur</strong> Ausliefenmg gelangten<br />
(Scbaubild 11). Um die Jahresmille 1990 hallen sicb<br />
die Inlandsaufträge bei den Herstellern von Investitionsgütern<br />
sprunghaft erhöht. Trotz zunehmender<br />
Produktion von Investitionsgütern waren die Auftragsbestände<br />
bis zum Jahresende erheblich angestiegen.<br />
Die kräftige Investitionskonjunktur des Jahres<br />
1990 haUe im Zeichen der deutschen Vereinigung<br />
gestanden. Sie hatte die Nachfrageperspektiven weiter<br />
verbessert und die Unternehmen angesichts bereits<br />
hoch ausgelasteter Kapazitäten veraniaßt, in die<br />
Erweiterung und Modernisierung ihrer Produktionsanlagen<br />
zu investieren. Die Rentabilitätslage und die<br />
Finanzierungssituation waren im ganzen günstig, und<br />
der starke Zustrom an Arbeitskräften aus Ostdeutschland<br />
hatte Engpässe bei der Besetzung zusätzlicher<br />
Stellen gemildert.<br />
Die Zahlen zum Investitionsvolumen im westlichen Teil dei<br />
Bundesrepublik unterzeichnen die tatsächliche Investitionsaktivität<br />
westdeutscher Unternehmen. Sie enthalten nicht deren<br />
investitionen In Ostdeutschland, die dort zum Aufbau von Vertriehsstrukturen<br />
und Fertigungskapazitäten dienen. Soweit<br />
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