Jahresgutachten 1991/92 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...
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Deutscher Bundestag - 12. Wahlperiode Drucksache 12/1618<br />
Die voraussichtliche Enlwlcklung In den Industrieländem<br />
Tabelle 42<br />
I<br />
Land<br />
Anteil am<br />
Bruttoinlandsprodukt')<br />
der<br />
OECD-Länder<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
(real) 2) ')<br />
Verbraucherpreise 3) 4)<br />
1990 <strong>1991</strong> I 19<strong>92</strong> <strong>1991</strong> I 19<strong>92</strong><br />
vH<br />
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in vH<br />
Westdeutschland .... . . . . . .. 9,21 +3l4 +2% +3Y2 +4<br />
Frankreich ................ , . ... . 7,31 +lV2 +2% +3 +3<br />
Italien....... ............. ... . ... 6,70 +1 +2 +6% +5Y2<br />
Großbritannien ..... .......... . 5,98 -2 +2 +6 +4<br />
Spanien ....... , .. ............ 3,03 +3 +3 +6 +5%<br />
Niederlande .............. ... .. .. 1,71 +2 +2 +3% +3t,4<br />
Schweiz. . .. . . . . . . . . .......... . .. 1,41 + \/, + 1 V2 +6 +4V2<br />
Schweden ....... , . ........... 1,40 -1 + 'I, +9Y2 +4<br />
Belgien/Luxemburg ........ .... .. 1,24 +2 +2 +3 1 / 2 +3<br />
Österreich .. .. ......... ......... 0,98 +3 +3 +3% +3Y2<br />
Dänemark ...... ............. .. . 0,81 +1% +2Y:z +3 +3<br />
EuropaS}6) . . . . . . . . . . . . . .. . , ..... . 43,02 +P/~ +2 +6 +5<br />
Europäische GemeinschaftS) ....... 37,04 +1% +2 +4% +4%<br />
Vereinigte Staaten .......... ... .. 33,23 - Y, +21/~ +4 +4<br />
Japan .. .. .... ........ .. ..... 18,13 +41/~ +3 +2Yz +2<br />
Kanada .. ......... . .......... .. . 3,55 -1 +3 +5% +3<br />
OECD-Länder insgesamt 5) .. ... ... 100 +1 +2% +4% +4<br />
1) In jeweiligen Preisen und Wechselkursen. Vorlä.ufige Ergebnisse.<br />
2) Für Japan: Bruttosozialprodukt.<br />
3) Eigene Schätzung aufgrund von Angaben internationaler Organisationen.<br />
4) Deflator des Privaten Verbrauchs.<br />
5) Die Verändenmgen gegenüber dem Vorjahr sind zuSdIl1mengewogen mit den Anteilen am nominalen Bruttoinlandsprodukt der OECD-Länder des Jahres 1990.<br />
6) Europäische OECD-Länder (EG-Länder, EFTA-Länder und Türkei).<br />
Auch in den Entwicklungsländern wird es im nächsten<br />
Jahr zu einer wirtschaftlichen Erholung kommen,<br />
wenn die Industrieländer wieder verstärkt Rohstoffe<br />
nachfragen. Vor einem kräftigen Wirtschaftsaufschwung<br />
stehen auch einige Länder im Nahen Osten.<br />
Die Aussichten für die Reformländer Osteuropas sind<br />
dagegen alles andere afs gut. Dortwird die Produktion<br />
im nächsten Jahrweiter schrumpfen, wenn auch langsamer<br />
als bisher. In einigen Ländern, in Ungarn, in<br />
Polen und in der Tschechoslowakei könnte sich gegen<br />
Ende des Jahres die Produktion wieder leicht erholen.<br />
229. In vielen Industrieländem wird der Aulschwung<br />
von einer kräftigen Ausweitung des Privaten<br />
Verbrauchs angestoßen. Vor allem in den Vereinigten<br />
Staaten und in Kanada wird die Nachfrage nach Konsumgütern<br />
deutlich zunehmen, denn dort wird die<br />
Beschäftigung wieder ausgeweitet. Auch in Japan<br />
wird der Private Verbrauch eine wichtige Konjunkturstütze<br />
bleiben. In den meisten kontinentaleuropäischen<br />
Ländern werden dagegen die privaten Haushalte<br />
bei stagnierender Beschäftigung und mancherorts<br />
auch steigender Arbeitslosigkeit ihre Verbrauchsausgaben<br />
zunächst nur wenig steigern.<br />
230. Kräftige Impulse für die Konjunktur werden in<br />
einer Reihe von Ländern von der Nachfrage im privaten<br />
Wohnungsbau kommen, so vor allemin Nordamerika<br />
und in Großbritannien, wo die Zinsen bereits in<br />
diesem Jahr deutlich <strong>zur</strong>ückgegangen sind und wo<br />
sich im konunenden Jahr auch die Einkommensperspektiven<br />
verbessern werden. Dagegen wird die Bautätigkeit<br />
in Japan und in den skandinavischen Ländern<br />
zunächst weiter <strong>zur</strong>ückgehen.<br />
Die Unternehmensinvestitionen werden fast überall<br />
wieder zunehmen, wenn auch recht verhalten. In den<br />
Ländern, in denen der Auslastungsgrad in diesem<br />
Jahr gesunken ist, haben die Unternehmen wenig<br />
Veranlassung, die Kapazitäten zu erweitern. Im Zuge<br />
der Nachlragebelebung dürfte dann aber der Rückgangbei<br />
den Zinsen die Investitionstätigkeit stimulieren.<br />
In Nordamerika dürfte sich zudem auswirken,<br />
daß der Druck auf die Untemehmensgewinne als<br />
Folge des Beschäftigungsabbaus nachgelassen hat. In<br />
Japan, aber auch in einigen kleineren kontinentaleuropäischen<br />
Ländern, wird sich die bislang noch vergleichsweise<br />
lebhafte Investitionstätigkeit hingegen<br />
abschwächen. Ausschlaggebend hierfür ist vor allem<br />
die nachlassende Dynamik der Binnennachfrage. Japanische<br />
Unternehmen haben in den letzten Jahren<br />
kräftig in die Erweiterung der Anlagen investiert,<br />
nicht nur im Inland, sondern vor allem auch im Ausland,<br />
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