Jahresgutachten 1991/92 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...
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Drucksache 12/1618<br />
Tabelle 38<br />
Deutscher Bundestag -<br />
12. Wahlperiode<br />
Ersparnis und Investillonen In Westdeutschland')<br />
MrdDM<br />
1985 I 1986 I 1987 I 1986 I 1989 I 1990 I <strong>1991</strong>')<br />
Ersparnis der inländischen Sektoren 165,62 214,94 215,25 246,26 300,81 305,50 282<br />
davon:<br />
Untemehmen J ) - 2,38 33,22 35,64 64,80 61,64 76,87 69Y~<br />
Staat 4 J 34,42 32,45 20,05 12,00 65,59 19,05 - 3<br />
private Haushalte5)6) 133,58 149,27 159,56 169,46 173,38 209,58 215%<br />
+ Saldo der Vennögensübertragungen<br />
mit der übrigen Welt 7 ) - 2,80 -2,62 - 2,55 - 2,80 - 3,01 -6,02 -121ft<br />
= Vermögensbildung 162,82 212,32 212,70 243,46 297,80 299,46 269Y2<br />
- Nettoinvestitionen 121,70 132,71 132,<strong>92</strong> 157,11 1<strong>92</strong>,70 229,29 271<br />
davon:<br />
Unternehmen 6 ) 91,91 98,99 99,00 122,89 155,74 189,40 228<br />
Staat 29,79 33,72 33,<strong>92</strong> 34,22 36,96 39,89 421ft<br />
nachrichtlich:<br />
Abschreibungen 235,36 243,69 252,30 263,09 279,41 299,69 327Y1<br />
davon:<br />
Untemehmen 6 } 222,24 230,12 238,23 248,40 263,84 283,05 309%<br />
Staat 13,12 13,57 14,07 14,69 15,57 16,64 18<br />
Bruttoinvestitionen 357,06 376,40 385,22 420,20 472,11 528,98 598%<br />
davon:<br />
I<br />
Unternehmen 6 ) 314,15 329,11 337,23 371,29 419,58 472,45 537%<br />
Staat 42,91 47,29 47,99 48,91 52,53 56,53 61<br />
--' Finanzierungssaldo 8 ) 41,12 79,61 79,78 86,35 105,10 70,19 - 1%<br />
1) In der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrecbnungen.<br />
2) Eigene Schätzung.<br />
1) Nichtentnommene Gewinne (unverteilte Gewinne der Unternehmen mit eigener Rechtspersönlichkeit sowie nichtentnommene Gewinne der Unternehmen<br />
ohne eigene Rechtspersönlichkeit}, nach der Umverteilung,<br />
1) Laufende Einnahmen abziiglich laufende Ausgaben.<br />
,) Ohne nichtentnommene Gewinne der Unternehmen ohne eigene Rechtspersönlichkeit.<br />
b) Einschließlich privatf'f Organisationen ohne Erwerbszweck.<br />
71 Von inländischen Sektoren aus der übrigen Welt empfangene abzüglicb an die übrige Welt geleistete Vermögensübertragungen.<br />
8) Veränderung der Forderungen abzilglich Veränderung der Verbindlichkeiten gegenüber der übrigen Welt (Saldo der laufenden Übertragungen und der Warenund<br />
Dienstleistungsumsätze).<br />
Staates noch zunimmt und damit die Vermögensbildung<br />
die Nettoinvestitionen sogar deutlich unterschreiten<br />
wird.<br />
202. Die konjunkturelle Wirkung der öllenllichen<br />
Haushalte im Jahre <strong>1991</strong> läßt sich ebenfalls nur qualitativ<br />
beschreiben. Eine quantitative Bemessung des<br />
konjunkturellen Impulses würde eine Konjunkturbereinigung<br />
der Einnahmen- und der Ausgabenseite<br />
voraussetzen. Für eine solche Konjunkturbereinigung<br />
müßte ein Produktionspotential tür die Bundesrepublik<br />
- also auch für die neuen Bundesländer - berechnet<br />
werden. Wie wir an anderer Stelle des Gutachtens<br />
darlegen, ist dies <strong>zur</strong> Zeit noch nicht möglich<br />
(Ziffer 119), es wäre auch nicht sinnvoll, weil die Verschlechterung<br />
in Ostdeutschland nichts mit konjunkturellen<br />
Veränderungen zu tun hat. Würde man hingegen<br />
den konjunkturellen Impuls nur für Westdeutschland<br />
berechnen wollen, so müßte man abzuschätzen<br />
versuchen, in welchem Umfang die Nettotransferleistungen<br />
in die neuenBundesländer zu einer<br />
Mehmachfrage nach westdeutschen Produkten geführt<br />
hat. Die mit einer solchen Schätzung verbundenen<br />
Fehler sind ein weiterer Grund tür den Verzicht<br />
auf die Berechnung des konjunkturneutralen Haushalts.<br />
Wenn auch ein konjunktureller Impuls für das Jahr<br />
<strong>1991</strong> nicht quanti1ativ zu bemessen ist, so signalisiert<br />
das hohe StaatsdeIizit gleichwohl eine deullich expansive<br />
Finanzpolitik. Die expansiven Impulse, die<br />
von den öffentlichen Haushalten ausgingen, lösten<br />
allerdings auch gegenläulige Rückwirkungen aus, die<br />
ihre Wirksamkeit schmälerten. So dürfte wegen der<br />
bereits im Vorjahr hoch ausgelasteten Kapazitäten jener<br />
Teil der kreditfinanzierten Ausgaben, die sich auf<br />
handelbare Güter richtete, über erhöhte Importe ins<br />
Ausland geflossen sein. Zum anderen hat die staatliche<br />
Nachlrage bei nicht-handelbaren Gütern, insbesondere<br />
bei Bauleistungeo, zu deutlichen Preisanstiegen<br />
bei diesen Gütern geführt und die private Nachfrage<br />
verdrängt. Infolge der hohen Prälerenz der Konsumenten<br />
in den neuen Bundesländern für westdeutsche<br />
Produkte sowie der auch unahhängig davon ausgelösten<br />
Verdrängung ostdeutscher Produkte war das<br />
Staatsdefizit zu einem beachllichen Teil ein Konjunkturprogranun<br />
für die westdeutsche Wirtschalt und <br />
indirekt - für die europäischen Handelspartner.<br />
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