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Jahresgutachten 1991/92 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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Drucksache 12/1618 Deutscher Bundestag - 12.Wahlperiode<br />

v.<br />

Methodische Erläuterungen<br />

Ä. Zur Bestimmung des gesamtwirtschaftlichen<br />

Produktionspotentials (Sachkapazitäten)<br />

1. Verwendete Symbole:<br />

t Zeitindex (Jahre)<br />

K 1 durchschnittliches Bruttoanlagevermögen<br />

Y, reales Bruttoanlagevermögen<br />

,<br />

y* gesamtwirtschaftliches Produktionspotential<br />

,<br />

p * Produktionspotential des Sektors Unternehmen<br />

k t empirisch gemessene Kapitalproduktivität<br />

k( trendmäßige Kapitalproduktivität bei Vollauslastung<br />

der Sachkapazitäten (potentielle<br />

Kapitalproduktivität)<br />

I_I Auslastungsgrad des gesamtwirtschaftlichen<br />

Produktionspotentials<br />

2. Das gesamtwirtschaftliche Produktionspotential<br />

setzt sich additiv zusammen aus der potentiellen<br />

Brllttowertschöptung des Sektors Unternehmen<br />

(ohne Land- und Forstwirtschaft, Fischerei sowie<br />

ohne Wohnungsvermietung), den Beiträgen des<br />

Staates, der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei,<br />

der Wohnungsvermietung, der privaten Haushalte<br />

und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck<br />

<strong>zur</strong> realen Bruttowertschöpfung sowie der<br />

nichtabziehbaren Umsatzsteuer und den Einfuhrabgaben.<br />

Beim Staat und den übrigen Bereichen<br />

außerhalb des Sektors Unternehmen (ohne Landund<br />

Forstwirtschaft, Fischerei sowie ohne Wohnungsverrnietung)<br />

wird dabei angenommen, daß<br />

deren Produktionspotential stets voll ausgelastet<br />

und daher mit den jeweiligen Beiträgen <strong>zur</strong> Bruttowertschöpfung<br />

identisch ist. Der Auslastungsgrad<br />

der gesamtwirtschaftlichen Produktiviäten errechnet<br />

sich nach der Relation:<br />

Y,<br />

)'t =-.<br />

Y,<br />

3. Das Produktlonspotenlial des Sektors Unternehmen<br />

(ohne Land- und Forstwirtschaft, Fischerei sowie<br />

ohne Wohnungsvermietung) ist das Produkt<br />

aus dem jahresdurchschnittlichen Bruttoanlagevermögen<br />

und der potentiellen Kapitalproduktivität:<br />

4. Die Berechnung der in die Potentialschätzung eingehenden<br />

Kapitalproduktivitäten erfolgt in mehreren<br />

Schritten. Der Trend der Kapitalproduktivität<br />

wird für abgeschlossene Konjunkturzyklen ermittelt.<br />

Die trendmäßigen Kapitalproduktivitäten werden<br />

im ersten Schritt für die Jahre zwischen den<br />

konjunkturellen Tiefpunkten 1963 und 1975 mit<br />

Hilfe einer logarithmischen Trendfunktion errechnet:<br />

log k, ~ log a + t log b<br />

Sodann wird der Verlauf der potentiellen Kapitalproduktivität<br />

dadurch ennittelt, daß die Trendlinie<br />

parallel durch denjenigen Wert der empirisch gemessenen<br />

Kapitalproduktivitäten im Stützbereich<br />

verschoben wird, der von seinem Trendwert am<br />

weitesten nach oben abweicht:<br />

log k; ~ a o + log k" mit a" = max (log kt - log k,I<br />

5. Die Berechnung der trendmäßigen Kapitalproduktivitäten<br />

für die Jahre ab 1975 wird ebenfalls mit<br />

Hilfe der genannten Trendfunktion durchgeführt.<br />

Während die Abnahmerate der Kapitalproduktivität<br />

für den Zeitraum bis zum Jahre 1982 mit Hilfe<br />

des Stützzeitraums 1975 bis 1982 errechnet wird,<br />

schätzen wir die Abnahmerate der potentiellen Kapitalproduktivität<br />

für die Jahre danach auf Basis<br />

des Stützzeitraums 1979 bis <strong>1991</strong>.<br />

Diese Vorgehensweise soll der Tatsache Rechnung<br />

tragen, daß sich die Abnahmerate des Trends der<br />

Kapitalproduktivität verringert hat. Die Stützzeiträume<br />

sind so abgegrenzt, daß an ihrem Anfang<br />

und ihrem Ende jeweils Jahre stehen, in denen die<br />

konjunkturelle Lage vergleichbar war.<br />

6. Aufgrund einer Revision der Volkswirtschaftlichen<br />

Gesamtrechnungen hat sich die geschätzte Abnahmerate<br />

für die Jahre 1975 bis 1982 geändert. Im<br />

vergangenen Jahr lautete die Abnahmerate des<br />

Trends 1,3 vH, nunmehr beträgt sie für denselben<br />

Zeitraum 1,4 vH.<br />

Die Abnahmerate der Kapilalproduktivität für die<br />

Jahre ab 1983 liegt hingegen nur noch bei 0,9 vH<br />

und damit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im<br />

Vorjahr. Diese Differenz beruht nicht allein auf der<br />

Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen;<br />

sie geht vor allem darauf <strong>zur</strong>ück, daß der<br />

aktuelle Stützzeitraum um das Jahr <strong>1991</strong> verlängert<br />

wurde (Ziffern 118f!.).<br />

Die geringe Abnahmerate der Kapitalproduktivität<br />

sowie die revidierten Daten <strong>zur</strong> Bruttowertschöpfung<br />

der Sektoren Staat, Land- und Forstwirtschaft,<br />

Fischerei, Wohnungsvennietung und private Organisationen<br />

ohne Erwerbszweck bewirkten für die<br />

Jahre ab 1983 ein um durchschnittlich 0,2 Prozentpunkte<br />

schnelleres Wachstum des Produktionspotentials<br />

als bisher geschätzt. Gleichzeitig liegt<br />

der Auslastungsgrad des Produktionspotentials im<br />

Jahre <strong>1991</strong> nach der neuen Schätzung um rund<br />

1,4 Prozentpunkte niedriger als nach der alten.<br />

7. Über die Entwicklung der einzelnen Komponenten<br />

des Potentialwa.chstums werden außerdem folgende<br />

Annahmen gemacht:<br />

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