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Jahresgutachten 1991/92 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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war (Ziffer 1<strong>92</strong>), dürfte sich das Problem im kommenden<br />

Jahr nicht mehr in dieser Schärfe stellen. Inwieweit<br />

es zu Nachholeffekten und damit zu einer zusätzlichen<br />

Steigerung der öffentlichen Investitionsausgaben<br />

kommen wird. ist derzeit allerdings nicht abzusehen.<br />

Aber sicherlich werden eiie entsprechenden<br />

Haushaltsansätze eher ausgeschöpft werden, als es in<br />

diesem Jahr der Fall war.<br />

252. Das Defizit des öffentlichen Gesamthaushalts<br />

wird Ddeh unserer Einschätzung im nächsten Jahr mit<br />

131 l\lrd Dtvl etwas niedriger ausfallen als in diesem<br />

Jahr (Tabelle 47). Die Sorgen über die hohe Nettokreditaufnahm€<br />

der Gebietskörperschaften werden dadurch<br />

aber nicht kleinf-~r. Die Defizitquote wird 19<strong>92</strong><br />

mit 4,3 vB etwas unter Vorjdhresniveau liegen, die<br />

ZinsLdstquote hingegen von 8 vH auf 8,7 vH steigen.<br />

Der Ausgabenspielraum in den öffentlichen Haushalten<br />

wird somit weiter durch Zinszahlungen eingeschrdnkt.<br />

Anders als in diesem Jahr wird im kommenden<br />

.Jahr auch die SozialversicllPrung mit einem beträchtLidlPn<br />

Defizit abschließen. Ferner wird sich die<br />

Treuhandanstalt mit 30 ~1rd D~l kräftiger verschulden<br />

müssen, während die Post und die Bahn in ähnlichem<br />

Umfang wie in diesem Jahr Kredite aufnehmen<br />

werden. Alles in allem wird der Kapitalmarkt Lm nächsten<br />

Jahr mit reichlich 200 t-.lrd Dlvl in wesentlich stärkerem<br />

lvIaße vom Staatssektor in Anspruch genom~<br />

Illen werden, als dies im Jahre <strong>1991</strong> der Fall war.<br />

253. Die anhaltend hohe Staatsverschuldung wird<br />

beim Bund im wesentlichen durch die für das Beitrittsgebiet<br />

erforderlichen Leistungen bei ungenügenden<br />

Ausgabenumschichtungen und -kürzungen, bei den<br />

westdeutschen Bundesländern und Cemeinden dagegen<br />

durch pin hohes Ausgabenwachstum verursacht,<br />

das mit über 5 vH weit über die Empfehlung des<br />

Finanzplanungsrates (mittelfristiger Zuwachs ::I vH)<br />

hinausgdlt. Offensichtlich wird die fÜf 1995 notwendige<br />

Neureqelung des Länderfinanzausgleichs, die<br />

den westdeutschen Bundesländern mit Sicherheit<br />

Einnahmprwinbußen bringen wird, noch nicht ernsthaft<br />

antizipiert. Dils Defizit der Sozialversicherung resultiert<br />

vor allem aus der im System angelegten Ausgabendynamik<br />

der Gesetzlichen Krankenversiche-<br />

Tabelle 47<br />

Einnahmen und Ausgaben der öffentlichen<br />

Haushalte in den Jahren <strong>1991</strong> und 19<strong>92</strong> ')<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

Deutscher Bundestag - 12. Wahlperiode Drucksache 12/1618<br />

.. __~~._~. __ 19<strong>92</strong><br />

MrdDM<br />

------ ----~<br />

AusgdbeTI 972 1036<br />

darunter:<br />

Zinsausgaben 78 90<br />

EinndhnWI1 8:J7 905<br />

davon:<br />

Steuern 661 722<br />

Sonstige Einndhrnen 176 183<br />

Finanzierungssaldo -135 -- 131<br />

~-~---- - - -------_.- - -----~------~<br />

I) In der !\bgrpn/ullY dl'r f'i!ldn,:stiltistik, Bund, Ldstpnilusqlpichslonds, ERP­<br />

S"nd,·rvPrIllllq"II. Lt;-AlIl.

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