Jahresgutachten 1991/92 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...
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Drucksache 12/1618<br />
Deutscher Bundestag ~ 12, Wahlperiode<br />
G t<br />
H t<br />
Normalauslastungsgrad des Produktionspotentials<br />
(in vH)<br />
Staatsausgaben im Jahr t<br />
konjunktumeutrales Haushaltsvolumenim<br />
Jahr t<br />
Als Bdsisjahr wird derzeit das Jahr 1985 verwendet.<br />
Auf logisch äquivalente Weise läßt sich der konjunkturelle<br />
Impuls auch über einen Vergleich<br />
des tatsächlichen Haushaltsdefizits D t mit dem<br />
konjunktumeutraJen Defizit D~ ennitteln.<br />
wobei<br />
D t > D~<br />
D t = D~<br />
D t < D~<br />
t, (y' _ yn) .<br />
100' ,.<br />
expansiv<br />
konjunkturneutral<br />
kontraktiv<br />
Dn ko pI;' tt yv n tt yi n<br />
, ~ 100· ,+ 100 ( ,- y tl - 100 ( ,- y tl - b,<br />
Die verwendeten Symbole haben folgende Bedeutung:<br />
D t : Haushaltsdehzit im Jahr t<br />
D~ : konjunkturneutrales Haushaltsdp-hzit im<br />
Jahr t<br />
Y~ : Bruttosozialprodukt des Jahres t zu konjunkturneutralen<br />
Preisen<br />
Y n_yi.F;<br />
t - t ---:-<br />
p;<br />
V: Bruttosozialprodukt des Jahres t zu jeweiligen<br />
Preisen<br />
P: Produktionspotential des Jahres t zu jeweiligen<br />
Preisen<br />
auslastungsbedingte Steuerminder-<br />
bzw. Steuermehreinnahmen<br />
160 (V; - Y~) : inflationsbedingte Steuereinnahmen<br />
b t : anomaler Teil der Gewinnabführung der<br />
Deutschen Bundesbank<br />
ko : potentialorientierte Kreditfinanzierungsquote<br />
im Basisjahr (in vH)<br />
k o wird ermittelt, indem im Basisjahr der um<br />
auslastungsbedingte Steuermehr- bzw. -mindereinnahmen,<br />
um inflationsbedingte Steuermehreinnahmen<br />
und um den anomalen Teil der<br />
Gewinnabführung der Bundesbank bereinigte<br />
Finanzierungssaldo ins Verhältnis zum Produktionspotential<br />
P~ gesetzt wird.<br />
E. Zur Konstruktion eines Index "Staatlich<br />
administrierter Verbraucherpreise"<br />
1. Der Sachverständigenrat hat bereits in seinen Jahresgutacbten<br />
1976/77 a ) und 1982/83 b ) versucht,<br />
die Bedeutung der staatlich administrierten Preise<br />
im Preisindex für die Lebenshaltung zu quantifizieren.<br />
Die Bedenken, die gegen die Konstruktion eines<br />
speziellen Index der staatlich administrierten<br />
Verbraucherpreise angeführt werden, sind erheblich,<br />
viele halten sie sogar für unüberwindbar. Die<br />
verständliche Sorge, sich der Aussagekraft eines<br />
solchen Index anzuvertrauen, sollte jedoch gegenüber<br />
dem Interesse an einer Quantifizierung der<br />
Bedeutung staatlich administrierter Verbraucherpreise<br />
für die allgemeine Preisentwicklung abgewogen<br />
werden. Wenn der Sachverständigenrat in<br />
diesem Gutachten erneut versucht, einen derartigen<br />
Preisindex zu berechnen, so heißt dies nicht,<br />
daß er die damit verbundenen Probleme gering<br />
achtet. Die Willkür, die mit jeder Abgrenzung verbunden<br />
ist, veranlaßt ihn jedoch, die methodischen<br />
Grundlagen der hier gewählten Konstruktion noch<br />
einmal darzulegen.<br />
2. Der hier berechnete Index für die staatlich administrierten<br />
Verbraucherpreise setzt sich aus vier<br />
Teilgruppen zusammen; diese unterscheiden sich<br />
nach dem Ausmaß und der Art der staatlichen Einflußnahme<br />
auf die Preisbildung (Tabellen). Die erste<br />
Teilgruppe enthält diejenigen Verbraucherpreise,<br />
die direkt vom Staat festgesetzt werden. Der<br />
Wägungsanteil dieser unmittelbar durch die öffentliche<br />
Hand bestimmten Preise am Gesamtindex für<br />
die Lebenshaltung aller privaten Haushalte beträgt<br />
4,9 vH. Die in der zweiten Teilgruppe zusammengefaßten<br />
Verbraucherpreise, deren Anteil an der<br />
gesamten Lebenshaltung 16,6 vH ausmacht, werden<br />
nur teilweise oder nur indirekt durch den Staat<br />
bestimmt. Die dritte Gruppe von Verbraucherpreisen<br />
setzt sich aus Preisen von Waren zusammen,<br />
für die der Staat besondere Verbrauchsteuern erhebt.<br />
Daher stellt sich hier häufig das Problem,<br />
marktbedingte Preisänderungen von solchen zu<br />
unterscheiden, die steuerpolitisch begründet sind.<br />
Die laufenden Veränderungen dieser Preise sind<br />
hier jedoch in der Regel ausschließlich marktbestimmt.<br />
Der Anteil der genannten Güterpreise am<br />
gesamten Verbraucherpreisindex beläuft sich auf<br />
etwa 11,5 vH. Noch größere Probleme wirft die<br />
Konstruktion der vierten Teilgruppe auf. In ihr sind<br />
die Preise der Ernährungsgüter zusammengefaßt,<br />
deren Entwicklung direkt oder indirekt durch<br />
Preisbeschlüsse im Rahmen der europäischen<br />
:tvlarktordnungen bestimmt wird. Ihr Anteil am<br />
Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten<br />
Haushalte beträgt 8,9 vH. Auch hier sind administrativ<br />
bedingte Preisänderungen kaum zu isolieren.<br />
Aus diesem Grunde wurde sowohl ein Index<br />
für staatlich administrierte Verbraucherpreise einschließlich<br />
der Preise für diese Ernährungsgüter als<br />
auch ohne diese berechnet.<br />
d) "Zeit zum Investieren", Ziffern 144f. und Anhang VII.<br />
b) "Gegen Pessimismus", Ziffern 104ft. und Anhang V, Abschnitt<br />
E.<br />
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